Die zeitgemäße Gestaltung von Findungsprozessen bei der Neubesetzung von Intendanzen an Theatern und Orchestern ist die Basis dafür, dass die sich anschließenden Prozesse der Transformation in den Häusern gelingen. Jedes Haus ist einzigartig, daher wird sich jedes Verfahren eigen gestalten. Dennoch gibt es Grundsätze, die beachtet werden sollten: Transparenz im Prozess, Vertraulichkeit im Umgang mit Bewerber:innen, die aktive Beteiligung von Mitarbeitenden von Anfang an und eine divers zusammengesetzte Findungskommission sind Bausteine des Gelingens. Die Intendant:innengruppe im Deutschen Bühnenverein hat zusammen mit dem dramaturgie-netzwerk diese Bausteine gesammelt, bewertet und in ein Papier gefasst. Entstanden ist so das Phasenmodell zur Intendanzfindung, das das Findungsverfahren in fünf Phasen von der Vorbereitung bis zum Abschluss gliedert.
Hasko Weber, Co-Vorsitzender der Intendant:innengruppe: „Unsere gemeinsamen Bemühungen haben sich gelohnt. Das Phasenmodell ist ein wichtiges Instrument für die Vorbereitung richtungsweisender Prozesse in unseren Theatern. Das Ergebnis macht Mut und motiviert zu weiteren Schritten.“
Das Phasenmodell wurde gestern vom Präsidium des Deutschen Bühnenvereins als Handreichung des Verbands für alle Findungsprozesse um Künstlerische Leitungen verabschiedet. Dazu Dr. Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins: „Das Phasenmodell zur Intendanzfindung ist eine wichtige Hilfestellung für einen oftmals kritischen Prozess. Mit den in einem längeren Prozess erarbeiteten und im Präsidium verabschiedeten konkreten Hinweisen hilft der Bühnenverein den Rechtsträgern der Theater dabei, einen Findungsprozess zu organisieren, der die verschiedenen Anforderungen an eine Intendanz klug balanciert. Das Phasenmodell soll den Findungsprozess und anschließend auch die Übergabe der Leitung erleichtern. Wir legen allen Rechtsträgern dringend nahe, diese Hinweise bei Findungsprozessen zu berücksichtigen, um zu akzeptierten und guten Ergebnissen zu gelangen, die den jeweiligen Anforderungen der Häuser angemessen sind.“
Zuvor war das Phasenmodell im Kreis der Rechtsträger diskutiert worden. Annekatrin Klepsch, Co-Vorsitzende der Rechtsträgergruppe dazu: „Das gemeinsam erarbeitete Phasenmodell für die Besetzung von Intendanzen gibt den Rechtsträgern in Kommunen und Ländern einen Leitfaden an die Hand. Kriterien wie Seriosität, Transparenz, Partizipation und vertrauensvolle Kommunikation sollten selbstverständliche Maßstäbe für die Besetzung von Führungspositionen an öffentlich finanzierten Theatern sein. Ich danke allen Mitgliedern des Bühnenvereins, die die Entwicklung des Phasenmodells unterstützt haben.“
Das Phasenmodell zur Intendanzfindung kann auf der Webseite des Deutschen Bühnenvereins unter https://www.buehnenverein.de/de/verband/ziele-und-aufgaben.html heruntergeladen werden.