Prof. Dr. Carola Lentz hat Präsidium und Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts darüber informiert, dass sie nach Ablauf ihrer regulären ersten Amtszeit im November 2024 keine zweite Amtsperiode als Präsidentin der Mittlerorganisation anstrebt. Sie werde, so heißt es in dem entsprechenden Schreiben, den Fokus ihrer Tätigkeit nach vier Jahren an der Spitze des Goethe-Instituts künftig wieder auf ihre wissenschaftliche Arbeit als Ethnologin legen.

„Ich habe die Zusammenarbeit mit dem großartigen Team des Goethe-Instituts als menschlich und thematisch sehr bereichernd empfunden“, so Lentz. „Angesichts zahlreicher geopolitischer Verwerfungen und den daraus erwachsenden Herausforderungen für das Goethe-Institut ist eine verantwortungsvolle Amtsführung mit den zeitlichen Anforderungen einer Forschungstätigkeit jedoch nicht vereinbar.“

Im Laufe ihrer Amtszeit hat Lentz wichtige Impulse gesetzt, so zum Beispiel mit einer umfassenden Satzungsreform und Neugestaltung der Arbeit mit den Mitgliedern des Vereins Goethe-Institut e.V. und durch ihr Engagement für Themen wie Erinnerungspolitik, Dekolonisierung und eine bessere Verknüpfung von „Innen“ und „Außen“ in der deutschen Kulturpolitik. Auch den aktuellen Transformationsprozess des Goethe-Instituts treibt sie maßgeblich mit voran. Durch diesen wird die Handlungsfähigkeit des Goethe-Instituts gestärkt und das Engagement in verschiedenen Weltregionen weiter ausgebaut.

Vor dem Hintergrund der im vergangenen Jahr eingeleiteten strukturellen Transformation des Goethe-Instituts verweist Prof. Dr. Lentz in ihrem Schreiben an die Gremien, dass ihr die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt ein wichtiges Anliegen sei. Diese sei gerade jetzt von großer Bedeutung, damit sich das Goethe-Institut weiterhin mit dem notwendigen politischen und finanziellen Rückhalt für den internationalen Kulturaustausch erfolgreich einsetzen könne.

„Carola Lentz hat das Goethe-Institut in einer Zeit von großen Umbrüchen und multiplen Krisen umsichtig geführt. Sie hat zudem die Notwendigkeit einer Transformation erkannt und den Reformprozess im Präsidium aktiv unterstützt, um so das Institut gut für die Zukunft aufzustellen. Ich danke ihr für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten Jahre und freue mich auf eine Fortsetzung in ihrer verbleibenden Amtszeit”, erklärte Ralf Beste, Leiter der Abteilung ‚Kultur und Gesellschaft‘ im Auswärtigen Amt und Mitglied des Präsidiums.

Nach der Entscheidung der Präsidentin wird ein aus Mitgliedern des Präsidiums bestehender Zuwahlausschuss nun die Nachfolge koordinieren. Die neue Präsidentin oder der neue Präsident wird durch das Präsidium gewählt. Im Anschluss an die Bestätigung durch Außenministerin Annalena Baerbock ist der Amtsbeginn für den 19. November 2024 vorgesehen.

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