Thomas Goppel, Präsident des Bayerischen Musikrats, plädiert für einen „Freiwilligen Kultureinsatz“ als Fortführung und Ausbau des Freiwilligen sozialen Jahres im Kulturbereich (FSJ Kultur). Damit greift er die aktuelle Debatte um die Weiterentwicklung des Zivildienstes auf und lenkt gezielt auf das FSJ Kultur, das seit 10 Jahren ebenfalls im Rahmen des Wehrersatzdienstes geltend gemacht werden kann. Goppel: „Der Freiwilligendienst bietet jungen Leuten die Chance, wertvolle Erfahrungen für ihren späteren Beruf zu sammeln. Vor allem im „Freiwilligen Kultureinsatz“ erfolgt dies oft an der Schnittstelle zwischen Ehrenamt und Beruf. Das schafft grundsätzlich ein Bewusstsein für die eigene Kultur und für die soziale Verantwortung und prägt die jungen Leute nachhaltig.“

Um dem zunehmenden Interesse junger Leute am „Freiwilligen Kultureinsatz" gerecht zu werden, hat der BMR-Präsident nun eine offene Anfrage an Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, gerichtet. In seinem Schreiben nimmt Goppel auf die Ankündigung der Ministerin Bezug, im Zusammenhang mit der Reduzierung und Verkürzung der Wehrpflicht einen bundesweit freiwilligen Zivildienst in sozialen Einrichtungen für geschätzte 35.000 Freiwillige einzurichten, und fragt an, inwieweit daneben der freiwillige Einsatz im Kulturbereich ausgebaut werden könne.

Laut Mitteilung der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) als Trägerverbund des FSJ Kultur sind es aktuell 1.100 Plätze an 900 Kultureinrichtungen in fünfzehn Bundesländern. In den zurückliegenden 10 Jahren zeigten mehr als 38.000 Bewerberinnen und Bewerber ihr Interesse für ein freiwilliges soziales Jahr im Bereich Kultur.