Bei der Suche nach den PopCamp-Teilnehmern 2008 hat am 19. April eine 12-köpfige Jury aus Vertretern der Musikbranche eine Vorauswahl getroffen. Die Entscheidung fiel nicht leicht. Denn die Zahl der zur Auswahl stehenden Bands war mit 42 noch nie so groß und das Qualitätsniveau noch nie so hoch.

Am 19. April war es wieder soweit: Eine 12-köpfige Jury, in der u. a. Komponisten, Interpreten, Verlagsmitarbeiter, Veranstalter, Labelbetreiber und Journalisten vertreten waren, hatten eine Vorauswahl von acht Bands zu treffen, die für die Teilnahme am „PopCamp – Meisterkurs für Populäre Musik“ in Frage kommen könnten. Die Auswahl fiel noch nie so schwer wie in der vierten Staffel des Spitzenförderprojektes der Projektgesellschaft des Deutschen Musikrates. „Zum einen war die Zahl der vorgeschlagenen Bands mit 42 noch nie so hoch, zum anderen übertraf das Qualitätsniveau erneut das der vorherigen Staffeln“, erklärt Jury-Vorsitzender Udo Dahmen, Vizepräsident Deutscher Musikrat und künstlerischer Direktor der Popakademie Baden-Württemberg.

Um 10 Uhr trafen sich am Samstag die ehrenamtlichen Jury-Mitglieder im Berliner Generalsekretariat des Deutschen Musikrates. „Es ist eine tolle Sache, mit entscheiden zu dürfen, welche Nachwuchsmusiker im PopCamp gefördert werden“, sagt Yasmin Gallus, A&R bei Rolf Budde Musikverlage, die zum ersten Mal an der Jury-Sitzung teilnahm. Dieter Schubert, geschäftsführender Gesellschafter von A.S.S. Concerts, engagiert sich bereits seit drei Jahren als Jury-Mitglied fürs PopCamp. „Es immer gut, mit Künstlern zu arbeiten, die nicht nur ihr Instrument beherrschen, sondern auch etwas vom Musik-Business verstehen. Beides bekommen sie im PopCamp vermittelt.“ Deshalb profitiere die ganze Musikszene von dem Meisterkurs. Außerdem entdecke Schubert bei der Gelegenheit immer wieder neue, interessante Talente.

Wie jedes Jahr wurden zu Beginn der Jury-Sitzung vier Gruppen à drei Personen gebildet. Jede bekam CDs, Bandinfos, Videos und Pressetexte diesmal von zehn bzw. elf Bands. Nach eingehender Prüfung des Materials stellte jede Gruppe ihre drei Favoriten vor. Dann wurde mit einer Punktbewertung Originalität, Musikalität und Vermarktungschance der vorgeschlagenen zwölf Bands bestimmt. Es kam zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen: Zwei Bands erhielten die gleiche Punktzahl, zwei unterschieden sich nur durch einen Punkt. Nach kontroverser Diskussion stand schließlich das eindeutige Ergebnis fest: Alin Coen, Hesslers, Mission to Mars, Auletta, The News, Formelwesen, Lautschrift und Schein haben die Jury überzeugt. Mit der Vorauswahl sei eine musikalische Bandbreite von Singer-Songwritern und deutschem Sprechgesang, über Indie-Rock und -Pop bis hin zu Hardcore sowie Jazz naher Musik abgedeckt, erklärt Dahmen. Und damit ist auch der Anspruch „Vielfalt statt Mainstream!“ des vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Meisterkurses für Populäre Musik voll erfüllt. Auch dieses Jahr wohnte Norbert Niclauss vom BKM der Jury-Sitzung bei. Er darf zwar nicht mit bewerten, seine Favoriten waren aber, wie er verriet, in der Vorauswahl vertreten.

Die acht ausgewählten Bands sind zum Live-Audit nach Celle eingeladen, das am 17. Mai stattfindet. Dort werden sie auf Motivation, Bandstruktur und Live-Tauglichkeit geprüft. Die besten Fünf kommen schließlich ins PopCamp. Dort erwartet sie ein auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes und in drei einwöchige Arbeitsphasen gegliedertes Spitzenförderprojekt.

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