Auftakt der 1. Arbeitsphase des „PopCamp – Meisterkurs für Populäre Musik“ bildete auch in diesem Jahr das Konzert im Rittergarten Tuttlingen. Über 200 Besucher kamen, um die Bands der dritten PopCamp-Staffel live zu erleben. Hier hatten auch die 12 Dozenten des Meisterkurs’ für Populäre Musik Gelegenheit, sich noch einmal ein Bild von den Bands, mit denen sie eine Woche lang arbeiten würden, zu machen. Schnell wurde klar: Aufgrund des erweiterten Auswahlverfahrens waren die PopCamp-Teilnehmer dieses Mal weiter als in den Jahren zuvor. „Bei dem Konzert im Rittergarten in Tuttlingen waren die Bands absolut souverän“, erinnert sich Michael Teilkemeier, Projektleiter PopCamp. Und auch in der sich anschließenden einwöchigen Arbeitsphase haben die Bands noch gezielter gearbeitet als bereits zuvor.

Nachdem sich die PopCamp-Bands Gammalapagos (Leipzig), Kenshiro (Aachen) MY NEW ZOO (Nürnberg), nulltarif (Stuttgart) und SoWeiss (Berlin) ihre Proberäume in der Bundesakademie Trossingen eingerichtet haben, konnte mit der Arbeit begonnen werden. „Die Vormittage waren den Theorieinhalten vorbehalten, danach haben die Bands mit individueller Unterstützung der Dozenten bis in die Nacht geprobt und an ihren Songs gearbeitet“, erklärt Henning Rümenapp, künstlerischer Leiter PopCamp. Er ist sehr zufrieden mit dem Verlauf der 1. Arbeitsphase. „PopCamp hat sich konsequent weiterentwickelt. Das wird insbesondere in der Verzahnung der Förderbereiche Musikrecht, Marketing, Management und Kommunikation deutlich.“ So haben der Dozent für Management und Marketing Kai Thomson und die Kommunikationstrainerin Anke Lange erstmalig mit den Teilnehmern ein Planspiel durchgeführt. Darin sollten die Bands für eine andere PopCamp-Band einen Management-Plan und für die eigene Band einen Marketing-Plan erstellen. Auf diese Weise konnten die Unterschiede zwischen dem Bild, das die Bands von sich selbst haben, und dem, wie sie von außen wahrgenommen werden, deutlich gemacht werden. „Gleichzeitig haben sie neue Impulse für weitere Karriereschritte erhalten“, so Rümenapp. Guido Weiss, Dozent für Medien- u. Interviewtraining Film & Fernsehen, war beeindruckt, wie offen und aufgeschlossen die Teilnehmer für Kritik und Anregungen waren. „PopCamp bietet Musikern die Chance, sich selbst zu entdecken, und einer Band die Möglichkeit, sich dahin zu entwickeln, wo sie schon immer hin wollte.“

Durch die zeitliche und personelle Erweiterung der 1. Arbeitsphase konnte in der dritten Staffel noch stärker auf individuelle Bedürfnisse der Musiker bzw. Bands eingegangen werden. Zum ersten Mal war es auch möglich, Einzelstunden für Gesangs- und Instrumentalunterricht zu geben, berichtet Rümenapp. Die Teilnehmer haben das Programm begeistert angenommen. Kenshiro habe mit Produzent Oliver Pinelli eine Möglichkeit gefunden, von ihren Drumloops wegzukommen und sich mehr zur Live-Band zu entwickeln, erzählt Schlagzeuger Roland Hegel. MY NEW ZOO habe gelernt, das, was sie musikalisch ausdrücken wollen, besser auf den Punkt zu bringen, erklärt Sänger Dannijel Bubic. Und Kontrabassist von SoWeiss Roland Fidezius sagt: „Wir werden unsere Bühnenshow verändern und die Veröffentlichung unserer CD anders angehen“. Für die zweite Arbeitsphase im November wünscht sich Hegel, „noch mehr Zeit für Arbeit an Arrangement, Präsentation und Sound zu haben.“ Dieser Wunsch wird ihm erfüllt. Denn in der 2. Arbeitsphase wird der musikalische Aspekt im Fordergrund des Förderprogramms stehen. Einen Wunsch teilen alle Bands: Sie wollen, dass das gemeinsame Abschlusskonzert am 23. November im Kesselhaus der Kulturbrauerei Berlin ein großer Erfolg wird.

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