Für 2016 hat die Landesarbeitsgemeinschaft Rock in Niedersachsen e.V. erneut einen Etat von 140.000 Euro aus dem Projekt "Pop II Go“ des Bundesverbands Popularmusik e.V. nach Niedersachsen geholt. Lokale Bündnisse aus Musikschulen, Fördervereinen und kommunalen Einrichtungen können somit weitere Maßnahmen umsetzen, die Kindern und Jugendlichen das Musizieren und das Entdecken eigener künstlerischer Begabungen ermöglichen. Die Fördermittel werden zum Beispiel für Workshops, Projektwochen und Seminare eingesetzt.

"‘Pop II Go‘ ist ein großer Glücksgriff für Niedersachsen. Mit den Geldern können wir vielen Jugendlichen die Möglichkeit zur aktiven kulturellen Betätigung geben. Gerade im ländlichen Raum haben Jugendliche es oft schwer, attraktive und kostengünstige Angebote zu finden. Aus diesem Grund haben wir einen Schwerpunkt auf den südniedersächsischen Raum gelegt, der durch die Abwanderung junger Menschen geprägt ist“, sagt Vera Lüdeck, Geschäftsführerin der LAG Rock in Niedersachsen.

Bereits letzten Herbst haben in Göttingen die Vorbereitungen für das Krimi-Musical "Westside Murder Mystery“ begonnen, das von 40 Jugendlichen unterschiedlichster Herkunft erarbeitet wird. In den Gruppen Breakdance, Theater, Gesang, Band, Streichquartett, Rap, Kostüme und Bühnenbild findet ein lebendiger Austausch der Teilnehmenden mit und ohne Musik- oder Bühnenerfahrung statt. Am Ende des Projekts, das vom Kulturzentrum musa, dem Weststadtzentrum und der Freien Musikschule am Wall realisiert wird, stehen mindestens fünf Aufführungen des 90-minütigen Musicals.

Im Juli werden in Osterode Mädchen bei "EMMA – Niedersachsens MädchenMusikCamp“ vier Tage lang die Möglichkeit haben, ein Instrument zu erlernen oder Grundkenntnisse zu vertiefen und erste Erfahrungen in einer Band zu sammeln. Dozentinnen der parallel stattfindenden "Frauenmusiktage“ leiten die Gruppen an und eine Sozialpädagogin betreut die Teilnehmerinnen. Neben dem Musizieren sollen auch Fragen zum Selbstverständnis, zu gemischtgeschlechtlichen Zwängen und Ausdrucksmöglichkeiten ohne Klischees thematisiert werden.

Ebenfalls in Osterode wird es "Bühne frei“ für ein Musical heißen, in dessen Text und Musik aktuelle Themen der Jugendlichen aus der Region einfließen werden. Angeleitet von Fachdozenten stehen unter anderem Improvisationstechniken, Rollenentwicklung, Körpersprache, Sprechtraining und Gesangsübungen auf dem Programm. Pädagogisch begleitet die Jugendpflege die Proben bis zur Aufführung. Außer künstlerischen Berufsbildern bekommen die Jugendlichen auch Einblicke und Grundkenntnisse in handwerklichen Fähigkeiten vermittelt, denn das Bühnenbild wird mithilfe regionaler Handwerker selbst gebaut.

"Mit ‚Pop II Go‘ wollen wir künstlerische Anreize für interessierte Jugendliche und Arbeitsplätze für Musikerinnen und Musiker schaffen“, fasst Vera Lüdeck zusammen. "Ich hoffe sehr, dass ‚Kultur macht stark‘ auch über 2017 hinaus in die notwendige kulturelle Bildung von benachteiligten Jugendlichen investiert und das Programm fortgesetzt wird.“

"Pop II Go – unterwegs im Leben“ ist ein Projekt des Bundesverband Popularmusik e.V., das aus dem Programm "Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird.

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