Der Deutsche Musikrat veranstaltete am 1. Juni 2009 eine Diskussion über die Bağlama im Wettbewerb. Im Essener Katakombentheater, in dem auch die Bağlama-Spieler aus NRW und aus Berlin antraten, befragte Reinhart von Gutzeit, Vorsitzender des Projektbeirats von „Jugend musiziert“, eine Runde von geladenen Diskutanten und das Publikum, das aus erfreulich vielen Bağlama-Spielern bestand.

Die Kernfrage, die von Gutzeit bewegte, lautet: Soll die Bağlama reguläre Kategorie des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ werden? In Berlin und in NRW wurde die Frage längst selbstverständlich mit Ja beantwortet, in anderen Bundesländern gibt es Bedenken. Oft ist es die finanzielle Knappheit, die der Aufnahme weiterer Kategorien im Wege steht, nachdem schon die neuen Popwertungen manchen Wettbewerbsausrichter vor Probleme stellen.

In Essen diskutierten Kazim Çalisgan (Programmchef des Katakombentheaters und Bağlama-Spieler), Kemal Dinc (Bağlama-Dozent der Musikhochschule Rotterdam), Christian Esch (Kultursekretariat Wuppertal), Volker Gerland (Leiter der Musikschule Dortmund und Vorsitzender des Landesverbands der Musikschulen in NRW) und Robert v. Zahn (Generalsekretär des Landesmusikrats NRW).

Einigkeit herrschte dahingehend, dass die Bağlama die Szenen von Musik der Einwanderer verlassen hat und im allgemeinen Musikleben ankommt. Deshalb gehört sie an die Musikschulen und zwar als ein Instrument für alle, nicht nur für Kinder und Jugendliche mit türkischen Wurzeln. Auch deutsche Kinder müssen Bağlama lernen können und in etlichen Jahren könnte es auch deutsche Bağlama-Lehrer geben.

Deshalb sollte das Instrument auch Bestandteil von „Jugend musiziert“ sein. Außer von Gutzeit, der seinem Projektbeirat nicht vorgreifen wollte, stimmten alle Diskutanten darin überein, dass diese Entwicklung auch durch den Bundeswettbewerb unterstützt werden sollte.

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