Die frei zugängliche Forschungs- und Publikationsplattform „Musik und Gender im Internet“ (MUGI) feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Inhaltlich verantwortet und gepflegt wird die Website von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in Kooperation mit der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar (seit 2022) unter Leitung von Beatrix Borchard, Nina Noeske und Silke Wenzel. Die Internetpräsenz ist hier zu finden: https://mugi.hfmt-hamburg.de

Zum 20-jährigen MUGI-Jubiläum wird es am Samstag, 8. Juni einen Festakt an der HfMT Hamburg mit Vorträgen, Musik und einem Roundtable geben. Das Motto lautet: „MUGI wird 20 – 600 lexikalische Artikel / 150 Autor:innen / 23 multimediale Seiten / 14 Redakteur:innen / 3 Herausgeberinnen / 1 Geburtstagskind“. Neben dem Herausgeber- und Redaktionsteam aus Hamburg und Weimar werden Gäste aus Österreich, Luxemburg, Liechtenstein und anderen Orten Deutschlands anwesend sein.

Die MUGI-Plattform wurde im Mai 2004 von Beatrix Borchard mit dem Ziel gegründet, die musikwissenschaftliche Genderforschung (damals noch: Frauen- und Geschlechterforschung) in Europa voranzutreiben, zu vernetzen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Was damals eine Pioniertat auch bezogen auf die Möglichkeiten des Internets war, ist heute wissenschaftlicher Standard und eine Notwendigkeit für die Vermittlung von wissenschaftlich gesicherter Recherche und Reflexion“, sagt die Weimarer Professorin für Musikwissenschaft, Dr. Nina Noeske.

Geprägt wird das Projekt insbesondere von zwei verschiedenen Vermittlungsformen: zum einen von einem „Lexikon“, das mittlerweile mehr als 600 biografische Artikel mit Werk-, Quellen- und Literaturverzeichnissen, Materialsammlungen und Forschungshinweisen umfasst; zum anderen von multimedialen Präsentationen, in denen Musikerinnen und genderrelevante Themen vorgestellt werden. Durch das Prinzip des „Lückenschreibens“ (Beatrix Borchard) als methodische Basis entsteht eine gendersensible Musikgeschichtsschreibung als Geschichte kulturellen Handelns.

„Das Internet ermöglicht(e) die Veröffentlichung erster, lückenhafter Spuren von Musikerinnen, die sukzessive mit neuen Erkenntnissen aufgefüllt werden“, so Nina Noeske. Im Zuge einer Internationalisierung wurde 2022 eine erste externe Redaktion in Luxemburg (Website: https://mugi.lu) gegründet, die einen besonderen Schwerpunkt auf die Sammlung von Quellen und Digitalisierung von Archivalien der Luxemburger Frauen-Musikgeschichte sowie deren pädagogische Aufbereitung legt. Weitere externe Präsenzen sollen folgen.