Heute Nachmittag stellte die Kultusministerkonferenz in Berlin die zentralen Ergebnisse des zweiten Vergleichs der Länder in Deutschland (PISA Studie 2003) vor. Wie bei der vorherigen PISA-Studie wurden wiederum die Kompetenzen der 15jährigen Schülerinnen und Schüler in Mathematik, Naturwissenschaften, Lesen und Problem lösen gemessen.

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, weist mit Nachdruck darauf hin, dass damit nur ein Ausschnitt der in der Schule relevanten Kompetenzbereiche untersucht wird. Fragen der kulturellen Bildung werden fast vollständig ausgeblendet. Einzig und allein im Bereich der Lesekompetenz gibt es eine Verbindung zur kulturellen Bildung.

Ein wesentliches Ergebnis der letzten PISA-Studie (PISA 2000) war, dass die Lesekompetenz der Schlüssel für den Kompetenzerwerb in anderen Schulfächern ist. Insofern verwundert den Deutschen Kulturrat, dass die Kultusministerkonferenz zu den Ergebnissen von PISA 2003 darauf verweist, dass die Lesekompetenz im Zusammenspiel von Elternhaus, Nachbarschaft und Schule erworben wird, wohingegen die Vermittlung von Mathematik und Naturwissenschaften den Schulen zugewiesen wird. Der Deutsche Kulturrat befürchtet, dass damit der Blick auf die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern in der Schule verengt wird, was negative Auswirkungen gerade auch auf die künstlerischen Fächer haben kann.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Wie schon die PISA-Studie 2000 vermittelt auch die PISA-Studie 2003 den Eindruck, dass ein guter Schüler derjenige ist, der besonders gut Mathematik, Chemie und Physik beherrscht. In den PISA-Studien wird nur das untersucht, was einfach zu messen ist. Musik, Bildende Kunst, Theater und Literatur sind schwer zu messen und werden deshalb nicht berücksichtigt. Angeregt durch die PISA-Studien werden die notwendigen Schulreformen immer mehr auf den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht fokussiert. Das gefährdet die kulturelle Bildung in den deutschen Schulen.“

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