Heute stellte die Kultusministerkonferenz die differenzierten Ergebnisse der PISA-Studie 2003 vor. Sehr erfreulich ist, dass in vielen Bundesländern gegenüber der PISA-Studie 2000 eine positive Entwicklung zu beobachten ist. D.h., dass die Schülerinnen und Schüler bessere Ergebnisse als im Jahr 2000 erreicht haben.

Unverändert besteht in Deutschland eine enge Abhängigkeit zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen. Die Kultusministerkonferenz kündigte an, dass sie der Lösung dieses Problem ebenso große Aufmerksamkeit wie der allgemeinen Kompetenzverbesserung schenken wird.

Den Deutschen Kulturrat freut besonders, dass die anwesenden Vertreter der Kultusministerkonferenz, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (Brandenburg), Minister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz (Sachsen-Anhalt) und Staatsministerin Doris Ahnen (Rheinland-Pfalz) unterstrichen haben, dass die im PISA-Test gemessenen Kompetenzen nicht die alleinigen Bestimmungsgrößen für den Schulerfolg und die späteren Berufschancen der Schülerinnen und Schüler sind. Vielmehr wurde unterstrichen, dass Bildung umfassender zu verstehen ist und die verschiedenen Kompetenzen zu berücksichtigen sind.

Dieses ist ein erstes Aufweichen der bislang sehr strengen Orientierung an den so genannten PISA-Fächern. Der Deutsche Kulturrat hofft, dass in Zukunft besonders der kulturellen Bildung stärkere Aufmerksamkeit geschenkt wird, um Kinder in ihren unterschiedlichen Stärken und Kompetenzen zu fördern.

Ebenfalls wurde in der Pressekonferenz angesprochen, dass zur Bewältigung des engen Zusammenhangs von sozialer Herkunft und Bildungschancen verschiedene Politikfelder zusammenarbeiten müssen und der frühkindlichen Bildung besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden soll. Der Deutsche Kulturrat unterstreicht, dass gerade in der frühkindlichen Bildung die kulturelle Bildung eine herausgehobene Rolle spielen muss. Dieses gilt in besonderem Maße für den Spracherwerb, der eine Schlüsselrolle für den späteren Bildungserfolg einnimmt.

In seiner Studie "Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion - Konzeption Kulturelle Bildung III" hat der Deutsche Kulturrat unterstrichen, dass kulturelle Bildung im Schnittfeld der Kultur-, Bildungs- und Jugendpolitik liegt und diese politischen Handlungsfelder einer stärkeren Verzahnung bedürfen. Der Deutsche Kulturrat strebt eine engere Zusammenarbeit mit der Kultusministerkonferenz in dieser Frage an und sieht nach wie vor den Bund in der Verantwortung in diesem Schnittfeld aktiv zu werden.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Es ist sehr erfreulich, dass endlich Bewegung in die Debatte um die PISA-Ergebnisse gekommen ist. Die heutige Pressekonferenz der Kultusministerkonferenz hat gezeigt, dass das alleinige Schielen auf den Rangplatz im PISA-Vergleich nicht weiterführt, sondern vielmehr eine umfassende Betrachtung des Bildungssystems erforderlich ist. Dazu gehört unter anderem, die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler nicht allein auf Mathematik, Naturwissenschaften und Lesekompetenz zu reduzieren. Die Schülerinnen und Schüler müssen umfassend gefördert werden. Das heißt, dass besonders die kulturelle Bildung an Bedeutung gewinnen muss. Der Deutsche Kulturrat wird daher gerade mit Blick auf die PISA-Debatte weiterhin aktiv für die kulturelle Bildung eintreten und hierbei den engen Austausch mit der Kultusministerkonferenz und dem Bund suchen."

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