Pietari Inkinen wurde gestern im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg als neuer Chefdirigent der Ludwigsburger Schlossfestspiele der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Finne wird von 2015 bis 2017 bis zu fünf Konzerte pro Festspielsaison gestalten. Um den Klang des Orchesters weiterzuentwickeln, möchte er unter anderem Komponisten wie Anton Bruckner und Richard Strauss auf den Spielplan setzen. Das Engagement und der Enthusiasmus des Orchesters bei den intensiven Proben und das hohe Niveau des Abschlusskonzerts 2013 haben Inkinen dazu bewogen, den Posten als Chefdirigent anzunehmen.

»Mit Pietari Inkinen haben wir einen der aufregendsten Dirigenten seiner Generation für uns gewonnen. Mit ihm werden wir in der Lage sein, das Profil und das Repertoire unseres Orchesters auszubauen und zu schärfen«, so Thomas Wördehoff, Intendant der Ludwigsburger Schlossfestspiele.

Nach dem Abschlusskonzert der vergangenen Saison wird Pietari Inkinen in diesem Jahr beim Eröffnungskonzert (15.5.) mit Werken von Edward Elgar, Benjamin Britten und Jean Sibelius zum zweiten Mal am Pult des Orchesters der Ludwigsburger Schlossfestspiele stehen. Neben Pietari Inkinen werden auch zukünftig Gastdirigenten mit dem Festspielorchester zusammenarbeiten, um dessen unterschiedliche Facetten zu präsentieren.

Staatssekretär Jürgen Walter, der Inkinen symbolisch einen Taktstock überreichte, griff auf ein Zitat von Leonard Bernstein zurück: »Der Dirigent muss sein Orchester nicht nur zum Spielen bringen, sondern dazu, dass es gerne spielt.« Das Inkinen es versteht, sein Orchester und das Publikum zu begeistern, habe er vielfach und auch bei den Festspielen letztes Jahr bewiesen.

Werner Spec, Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg, begründete die Entscheidung als Aufsichtsrats der Ludwigsburger Schlossfestspiele: »Nach dem fulminanten Abschlusskonzert war klar, dass die Zukunft des Orchesters bei Pietari Inkinen in guten Händen liegt. Wir freuen uns auf die neuen, spannenden Wege, die er mit dem Orchester beschreiten wird.«

Die Ludwigsburger Schlossfestspiele mit Künstlern aus Klassik, Jazz und Tanz finden in diesem Jahr von 15. Mai bis 30. Juli statt.

1980 in Finnland geboren, studierte Pietari Inkinen bei Jorma Panula und Leif Segerstam an der Sibelius-Akademie in Helsinki. In Köln absolvierte er außerdem ein Violinstudium. Inzwischen steht er weltweit am Pult führender Orchester, darunter die Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, Israel Philharmonic Orchestra, National Symphony Orchestra Washington und Los Angeles Philharmonic. Seit 2008 ist er Musikalischer Leiter des New Zealand Symphony Orchestra. Sowohl die gemeinsamen Konzerte in Neuseeland und auf Tournee als auch die Einspielungen, die bei Naxos vorliegen, werden von Publikum und Presse gleichermaßen hochgelobt. Zudem bekleidet er seit 2009 die Position des Ersten Gastdirigenten beim Japan Philharmonic Orchestra. Opernproduktionen dirigierte er an der Finnischen Nationaloper, dem Theatre de la Monnaie, der Staatsoper Unter den Linden Berlin und der Bayerischen Staatsoper. Im Herbst 2013 übernahm er kurzfristig Wagners kompletten »Ring des Nibelungen« an der Opera Australia in Melbourne. Ab der Saison 2015 wird Pietari Inkinen neuer Chefdirigent des Orchesters der Ludwigsburger Schlossfestspiele.