Peter Konwitschny wird zum 1. August Chefregisseur der Oper Leipzig. Der 63-Jährige erhalte einen Vertrag für sechs Jahre, teilte das Haus am Freitag mit. Die Stelle des Chefregisseurs wurde neu geschaffen, hieß es auf Nachfrage. Konwitschny werde pro Spielzeit zwei Produktionen selbst betreuen und bei der Gestaltung des Spielplans und bei Besetzungen mitentscheiden. Für die kommende Saison sei vorerst eine Neuinszenierung vorgesehen. Derzeit nehme er selbst seine Inszenierung von „La Bohème“ an der Oper Leipzig wieder auf.
Er wolle das Haus wieder zu einer bedeutenden Bühne in Deutschland machen, sagte Konwitschny dem Kulturkanal MDR Figaro. Ziel sei es, gute, junge Regisseure für die Inszenierungen zu finden, so dass nicht die „allergrößten Blödmänner oder Blödfrauen“ hier inszenieren. Das gelte auch für die Sänger. Sie müssten im Herzen jung sein und interessiert an Neuem. Zur Zusammenarbeit mit Generalmusikdirektor Riccardo Chailly äußerte sich Konwitschny optimistisch. Er sei ein guter Dirigent und ob sie unterschiedliche Auffassungen von Oper haben, müsse sich in der praktischen Arbeit erweisen, erklärte Konwitschny dem Sender.
Für Konwitschny, der in Frankfurt am Main geboren wurde, ist Sachsen kein unbekanntes Terrain. Er wuchs in Leipzig auf, sein Vater Franz war Dirigent und Gewandhauskapellmeister in Leipzig, die Mutter arbeitete als Sängerin. Nach seiner Ausbildung als Regieassistent arbeitete Konwitschny von 1970 bis 1978 als Regieassistent am Berliner Ensemble, danach als freier Regisseur. In Leipzig waren von ihm unter anderem Puccinis „La Bohème“ (1991), Tschaikowskys „Eugen Onegin“ (1995) und die Uraufführung Jörg Herchets Oper „Abraum“ (1997) zu sehen.
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Quelle
http://www.leipzig.de