Den mit 20.000 Euro dotierten Paul Hindemith-Preis 2008 erhält der Komponist Márton Illés. Das Votum der Jury unter Vorsitz des Intendanten des Schleswig-Holstein Musik Festivals, Rolf Beck, fiel einstimmig auf den 32-jährigen Ungarn.

Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 14. August 2008 um 19 Uhr im Rahmen eines Konzertes und Festaktes im Reinbeker Schloss statt. Auf dem Programm stehen neben einem Werk zu Ehren Hindemiths zwei Kompositionen von Márton Illés, interpretiert u.a. vom Minguet Quartett.

Der Hindemith-Preis ist einer der höchst dotierten Komponistenpreise und wird seit 1990 alljährlich im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals verliehen. Vier Stiftungen vergeben gemeinsam den Preis: die Schweizer Hindemith-Stiftung, die Hamburger Stiftungen Rudolf und Erika Koch-Stiftung, Walter und Käthe Busche-Stiftung sowie die Gerhard Trede-Stiftung.

Die bisherigen Preisträger sind Wilhelm Killmayer (1990), Ensemble „Assoziation für moderne Musik“ (1991), Wolfgang von Schweinitz (1992), Jan Müller-Wieland (1993), Babette Koblenz (1994), Caspar Johannes Walter (1995), Wolfram Schurig (1996), Helmut Oehring (1997), String Thing (1998), Olga Neuwirth (1999), Matthias Pintscher (2000) Thomas Adès (2001), Jörg Widmann (2002), Rebecca Saunders (2003), Jörn Arnecke (2004), Lera Auerbach (2005) und Michel van der Aa (2006), Dai Fujikura (2007).

Márton Illés wurde am 12. Dezember 1975 in Budapest geboren und erhielt seine musikalische Grundausbildung zwischen 1981 und 1994 in verschiedenen Kodály-Schulen im ungarischen Györ in den Fächern Klavier, Komposition und Schlagzeug. Sein Klavierstudium bei László Gyimesi an der Basler Musik-Akademie schloss er 1998 mit dem Solistendiplom ab. Von 1997 bis 2001 studierte Márton Illés Komposition bei Detlev Müller-Siemens in Basel, und von 2001 bis 2005 in der Kompositionsklasse von Wolfgang Rihm sowie Musiktheorie bei Michael Reudenbach und elektroakustische Komposition bei Thomas A. Troge an der Musikhochschule Karlsruhe. Weitere pianistische und kompositorische Anregungen sammelte er bei Karl-Heinz Kämmerling, György Sándor, Lazar Berman, Sándor Falvai, Ferenc Kerek, György Ligeti, György Kurtág und Helmut Lachenmann.

Neben zahlreichen Auszeichnungen war Illés u.a. im Jahr 2004 zum 1. Internationalen Kompositionsseminar des Ensemble Modern eingeladen, erhielt 2005 einen Kompositionsauftrag beim Heidelberger Frühling Festival und ein Jahr darauf bei den Kasseler Musiktagen. 2008 komponierte er u.a. im Rahmen des Siemens Art Program für das internationale Projekt „into...“. Ein weiteres Werk wurde gerade auf der Münchener Biennale uraufgeführt. Heute lebt und arbeitet Márton Illés in Karlsruhe und lehrt dort seit 2005 Musiktheorie an der Staatlichen Hochschule für Musik.

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