Patrik Ringborg, Generalmusikdirektor des Staatstheaters Kassel, hat heute mitgeteilt, dass er seinen Vertrag am Staatstheater Kassel über die Spielzeit 2016/2017 hinaus nicht verlängern wird. Er verlässt dann nach zehn Spielzeiten das Staatstheater und das traditionsreiche Staatsorchester Kassel.

»Ich bedaure den Weggang von Patrik Ringborg sehr, hat er doch mit seinem erfolgreichen Wirken nicht nur die großen Traditionen der Musikstadt Kassel fortgeführt, sondern auch im Musiktheater und mit dem Staatsorchester eine neue, sehr persönlich geprägte Ära eingeleitet«, so Minister Boris Rhein.

Patrik Ringborg, der 2007 aus Freiburg nach Kassel kam, hat mit Opern wie DIE FRAU OHNE SCHATTEN (für die das Staatsorchester Kassel in der Zeitschrift Opernwelt zum »Orchester des Jahres« nominiert wurde), Spohrs JESSONDA und etlichen Wagner-Werken auch überregional für Aufsehen gesorgt und in bisher über 110 Konzerten (von den oft ausverkauften Sinfoniekonzerten, wie zum Beispiel Brittens WAR REQUIEM und Mahlers DAS KLAGENDE LIED über Kinderkonzerte bis hin zu ABBA und SWING IN CONCERT) die Kasseler Konzertszene entscheiden geprägt und entwickelt. Auch die von ihm ins Leben gerufenen Open-Air-Konzerte in der Karlsaue mit über 30000 Besuchern haben eine große Öffentlichkeit jenseits des Stammpublikums von Oper und Konzert angezogen.

Seit seinem Amtsantritt wurde die Jugendarbeit des Orchesters erheblich erweitert: So betreut eine Konzertpädagogin seit 2008 viele Schulprojekte und -besuche, die Anzahl der Kinderkonzerte wurde erheblich gesteigert, eine Orchesterakademie zur pädagogischen Förderung der Orchesterpraktikanten gegründet und zudem am Staatstheater ein Opernstudio eingerichtet, dem Ringborg als Präsident vorsteht.
Parallel zur Arbeit am Staatstheater Kassel ist Ringborg ein gefragter Gastdirigent, unter anderem in seinem Heimatland Schweden, wo er letztes Jahr als erster Dirigent jemals mit dem Opernpreis der Zeitung Svenska Dagbladet ausgezeichnet wurde.

Patrik Ringborg äußert sich dazu folgendermaßen: »Ich fühle mich ich in Kassel wohl und am Staatstheater sehr gut aufgehoben, sowohl beim Publikum als auch bei den Mitarbeitern. Auf die bevorstehenden letzten beiden Spielzeiten gemeinsam mit dem Staatsorchester Kassel freue ich mich sehr. Zehn Jahre umfassen eine lange Phase meines Lebens und es ist wichtig für mich persönlich, zukünftig mehr Zeit für meine Engagements in Schweden und anderen Ländern zu haben.«

Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen dankt dem scheidenden Generalmusikdirektor für sein herausragendes Wirken am Staatstheater Kassel. »Er hat uns unvergesslich bleibende Klangerlebnisse geschenkt, sei es im Rahmen der Wagner-Inszenierungen oder auch seiner zahlreichen Konzerte in den letzten acht Jahren.«

Auch Intendant Thomas Bockelmann bedauert den Weggang: »Schade. In meinem bisherigen Theaterleben war er mein Lieblings-GMD. Das Kasseler Musikleben verdankt ihm sehr viel. Die Zusammenarbeit mit ihm ist nicht nur fachlich, sondern auch menschlich hervorragend.«