Es spricht viel für die Türkei als Partnerland der Popkomm: Berlin ist nicht nur die Stadt der Popkomm, sondern stellt auch die größte türkische Gemeinde außerhalb der Türkei dar.

Die türkische Präsenz auf der Popkomm zieht sich durch alle drei Säulen. In der Ausstellung in den Messehallen unter dem Funkturm

präsentieren sich 45 türkische Aussteller auf 200 Quadratmetern. Außerdem treten an vier Showcase-Abenden insgesamt 13 türkische Acts aus Rock, Pop und Folk auf. Im Rahmen des Popkomm-Kongresses schließlich sorgen zwei Panels, besetzt mit Vertretern von Verwertungsgesellschaften und Plattenfirmen, für Hintergrund-Informationen zum Musikgeschäft in der Türkei.

Das türkische Ministerium für Kultur und Tourismus sieht die Popkomm als hervorragende Gelegenheit, die vielfältige Musikszene der Türkei international bekannter zu machen. Die Präsenz auf der Popkomm ist Teil des Türkischen Kulturherbstes 2008, in dessen Rahmen auch eine Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse geplant ist. Zu dem Engagement des Partnerlandes Türkei auf der Popkomm sagt MESAM-Präsident Ali Riza Binboga, der eine der vier türkischen Verwertungsgesellschaften vertritt: „Die Popkomm bietet die ideale Möglichkeit, die multikulturelle Musiklandschaft der Türkei in all ihren Facetten einem breiten Publikum präsentieren zu können.“. MÜYORBİR -Generalsekretär Ali Rıza Türker ergänzt: “Popkomm ist die Veranstaltung, auf der die Pracht und das Ansehen türkischer Musik erlebt werden kann. Wir möchten alle dazu einladen sie zu genießen.”

Auf dem Popkomm-Festival 2008 wird die Bandbreite türkischer Musik an vier aufeinander folgenden Abenden in der Kulturbrauerei mit insgesamt 13 Acts, die entweder Nachwuchskünstler oder in ihrer Heimat bereits etablierte Musiker sind, deutlich. Dazu MSG-Präsident Garo Mafyan: “Auf dem Popkomm Festival hat die Türkei die Möglichkeit, sich mit ihrer reichhaltigen Kultur und Musik sowohl der Welt als auch der im Ausland lebenden türkischen Bevölkerung zu präsentieren.”

Die musikalische Reise in die Türkei beginnt am 8. Oktober im frannz-Club mit Pop und Rock von Athena, Mazhar-Fuat-Özkan und Moğollar, die zu den Pionieren der türkischen Rockmusik zählen. Der folgende Abend schlägt die Brücke vom Folk zum Pop mit Halil Karaduman ve Ekibi, Deniz Seki und schließlich Arif Sağ, seit den Sechziger Jahren eine Institution in seinem Heimatland, Professor, Leiter einer eigenen Musikschule und von 1987 bis 1991 als erster Künstler Abgeordneter des türkischen Parlaments. Der 10.Oktober mit Sabahat Akkiraz, Yasar und dem Taksim Trio, wie die beiden vorherigen Showcases im frannz-Club, steht eher im Zeichen traditionellerer Klänge. Das Taksim Trio ist an diesem Abend außerdem im Kesselhaus im Rahmen der 3Sat und ZDFtheaterkanal-Live-Übertragung zu Gast. Wie modern die türkische Musikszene sein kann, beweist schließlich der Abschluss-Samstag: Im Maschinenhaus der Kulturbrauerei legen im Rahmen der „DJ Popkomm“ in der „Berlin-Instanbul Alternativ Electro Night“ angesagte DJs auf. Dabei kommen Norrda und Gevende aus Istanbul, Electric Migration und VJ Soner dagegen aus der türkischen Gemeinde Berlins.

Diese Praxis ergänzt der Popkomm Kongress mit Hintergrundinformationen. Gleich zwei Panels am 8. Oktober widmen sich ausschließlich dem Popmarkt Türkei: In „The Turkish music industry and Turkish music in Germany“ erklären MESAM-Präsident Ali Riza Binboga, sein Kollege von MÜYAP, Bülent Forta, und Ali Kocatepe, Vorstandsvorsitzender von MÜYORBİR, die Struktur der türkischen Musikindustrie und welche Bedeutung Deutschland als Exportpartner spielt. Im Rahmen seiner Länderübersicht bietet die Popkomm außerdem ein weiteres Panel unter dem Titel „Market overview Turkey“ ein. Oguz Kaplangi, Produzent und General Manager von Elec-Trip Records, Baris Sensoy, der Generalsekretär der Verwertungsgesellschaft MSG, der Rechtsanwalt Andreas Spieß (Spieß und Schumacher) und Managing Director Murat Suner (on convergence) versuchen die Geheimnisse des immer noch nach eigenen Gesetzen agierenden türkischen Musikmarktes zu lüften. Dass dieser Markt eine große Zukunft hat, da ist sich MÜYAP-Präsident Bülent Forta sicher: „Für die Musikindustrie ist die Türkei ein vielversprechender und wachsender Markt. Im Zusammenhang mit der Aufnahme der Türkei in die EU besitzt Musik eine bedeutsame Rolle als Träger der eigenen kulturellen Authentizität im Rahmen der kulturellen Integration.“

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