Bei einem virtuellen Parlamentarischen Abend am 24. März 2021, diskutierten die Programmpartner des Programms "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ mit Abgeordneten der Bundestagsausschüsse für Bildung, Kultur und Jugend sowie Experten aus diesen Bereichen. Fraktionsübergreifend bestand Konsens darüber, die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen durch verlässliche Bildungsangebote dauerhaft zu verbessern. Dafür muss das erfolgreiche Bundesprogramm "Kultur macht stark“ unmittelbar nach 2022 fortgeführt werden.
Durch die Pandemie hat sich die bestehende Bildungsungleichheit in Deutschland weiter verschärft: Kinder und Jugendliche, die in Risikolagen aufwachsen, benötigen zukünftig noch größere Unterstützung durch zusätzliche Angebote der außerschulischen kulturellen Bildung. Gerade in Ergänzung zur schulischen Bildung Freiräume zu eröffnen, in denen sich Kinder und Jugendliche ausprobieren können, ist eine große Stärke des Programms, die erhalten bleiben muss.
Das von bundesweit tätigen Fachverbänden und Initiativen durchgeführte Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) "Kultur macht stark“ schafft dank seiner großen Vielfalt zahlreiche Zugänge zu Kunst und Kultur und fördert gezielt die kreativen Ausdrucks- und Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Solche Angebote werden durch die pandemiebedingte Bildungskrise wichtiger denn je. Für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland muss das Engagement des Bundes langfristig gesichert werden. Damit Kinder und Jugendliche kontinuierlich kulturelle Bildungsangebote wahrnehmen können, muss die nahtlose Fortsetzung des Programms "Kultur macht stark“ gewährleistet werden. Eine Unterbrechung der Förderung würde zudem die lokalen Einrichtungen, Akteure und Strukturen, die den Erfolg des Programms garantieren, empfindlich schwächen. Dazu ist noch in dieser Legislaturperiode ein Beschluss des Bundestages notwendig, der dieses zentrale Ziel bildungspolitisch verbindlich fixiert.
Susanne Keuchel, Vorsitzende des Deutschen Kulturrates: "Die fraktionsübergreifend große Unterstützung für das Programm ‚Kultur macht stark‘ ist enorm wichtig, da es das explizite Ziel verfolgt, Teilhabe von Kindern und Jugendliche zu stärken, die aufgrund ihrer sozialen Lage kaum von außerschulischen kulturellen Bildungsangeboten erreicht werden. Da die Pandemie Bildungsungleichheiten noch einmal verschärft hat, ist es für die betroffenen Kinder und Jugendliche wichtig, die Fortsetzung des Programms bereits jetzt verbindlich zu regeln, so dass keine Förderlücken entstehen. Ziel einer dritten Förderphase sollte es sein, die Projekte noch stärker innerhalb der lokalen Bildungslandschaften zu verankern, um langfristige Synergieeffekte zu ermöglichen. Als neue Programmatik sollte das Ziel verfolgt werden, mehr milieuübergreifende Begegnungen im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu ermöglichen und das Programm zugleich auch für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu öffnen.“
Ulrich Rademacher, Bundesvorsitzender des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM): "Kunst und Kultur sind als elementare Bestandteile des Menschseins prägende Grundlagen für das gesellschaftliche Zusammenleben. Das Förderprogramm "Kultur macht stark“ hat sich zum Ziel gesetzt, allen Kindern und Jugendlichen die kulturelle Teilhabe durch diskriminierungsfreie, freiwillige Angebote zu ermöglichen. Die Selbstbestimmung jedes Einzelnen sowie eine innere und äußere Barrierefreiheit sind zu gewährleisten. Vielfalt und Heterogenität erkennen und nutzen wir als Chance und stellen dabei den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt.“
Der VdM ist von Beginn an Programmpartner des Bundesprogramms "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“. Bereits seit 2013 wurden Musikschulen mit ihren Bündnispartnern über das Konzept "MusikLeben!“ des VdM gefördert. Über 250 Musikschulen mit mehr als 2.000 Bündnispartnern haben dabei deutschlandweit bisher mitgemacht und rund 2.500 musikpädagogische Bildungsmaßnahmen für über 75.000 Kinder und Jugendliche durchgeführt.