Angesichts des steigenden Haushaltsdefizits der Kommunen fordert die Deutsche Orchestervereinigung eine bessere Finanzausstattung von Städten und Gemeinden. Während Bund und Länder von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigende Milliardenüberschüsse erzielten, stieg das Defizit in den Gemeindehaushalten von 1,1 auf drei Milliarden Euro. "Es kann nicht sein, dass von den sprudelnden Einnahmen des Bundes und der Länder nicht mehr Geld bei den Kommunen ankommt“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. "Die Zeit der leeren Worte ist vorbei. Die Bundespolitik muss endlich mehr für die Städte und Gemeinden tun. Denn nur so können Lokalpolitiker die lange überfällige Anpassung der Kulturetats umsetzen.“

Wegen Finanzierungsnöten haben zahlreiche Kommunen in den vergangenen Jahren ihre Kulturhaushalte beschnitten. Das führte unter anderem dazu, dass von 130 Konzert- und Opernorchestern inzwischen 40 unterhalb der allgemein üblichen tariflichen Vergütungsbedingungen arbeiten. "Wo Politiker in schwierigen Zeiten kürzen, müssen sie in guten Zeiten auch den Normalzustand herstellen. Bund und Länder machen vor, dass dies trotz Schuldenabbau und Haushaltskonsolidierung möglich ist“, sagt Mertens.

Die deutsche Orchester- und Theaterlandschaft steht seit 2014 auf der bundesweiten Liste des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission. Orchester haben eine jahrhundertealte Tradition und sind wichtige Impulsgeber für neue Entwicklungen. Mit den Mitteln der Kunst beteiligen sie sich immer häufiger an gesellschaftlichen Debatten und Auseinandersetzungen.

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