Der vom Deutschen Bühnenverein in der Hauptversammlung 2005 beschlossene Ausschuss für Orchesterfragen hat sich am 14. September 2005 zu seiner konstituierenden Sitzung in Köln getroffen. Der Ausschuss soll sich mit den spezifischen Problemen der Orchester befassen. Zu seinem Vorsitzenden hat der Ausschuss den Krefelder Kulturdezernenten Roland Schneider gewählt, der als Vorsitzender der Stadttheatergruppe Mitglied im Präsidium des Bühnenvereins ist. Als Stellvertreter wurden Thomas Bäurle, Orchestergeschäftsführer am Staatstheater Stuttgart, und Patrick Wasserbauer, Orchesterdirektor der Bochumer Symphoniker, bestellt.
Auf der Tagesordnung standen etwa die EU-Lärmschutzrichtlinie, die Probleme bei der Erteilung von Visa für Orchesterreisen in die USA, die zukünftige Entwicklung des Publikums, aber auch die Teilkündigung des Tarifvertrages für Musiker in Kulturorchestern (TVK) durch den Deutschen Bühnenverein. Der Ausschuss legte Wert darauf, dass die Lärmschutzrichtlinie insbesondere bei der Disposition der Orchester, aber auch bei der Gestaltung von Proben- und Spielplan die Arbeit der Orchester nicht übermäßig einschränken darf. Forderungen, bei lauten Stücken müssten zusätzliche Arbeitsbefreiungen für Orchestermusiker gewährt werden, wurden vom Ausschuss abgelehnt.
Dringend wurde die Bitte geäußert, sich möglicherweise auf europäischer Ebene um eine Entlastung bei der Visa-Erteilung für Orchesterreisen in die USA zu bemühen. Zurzeit müssen die Visa persönlich von den einzelnen Musikern in der Botschaft der USA in Berlin bzw. im Konsulat der USA in Frankfurt am Main abgeholt werden. Dies ist mit einem erheblichen Reiseaufwand verbunden, der schon vor Antritt der Reise zu hohen Kosten führt. Auch die Erteilung der Visa ist mit 85,-- Euro sehr teuer. Beim kurzfristigen Ausfall eines Musikers, für den ein Ersatzmusiker reisen muss, kostet die beschleunigte Ausstellung des Arbeitsvisums für die USA sogar 1.000,-- Euro.
Absätze
Quelle
http://www.buehnenverein.de