Mit Spannung wurde das Votum der Jury erwartet, jetzt steht der Preisträger fest: Das Philharmonische Orchester des Staatstheaters Cottbus erhält in diesem Jahr die renommierte Auszeichnung des Deutschen Musikverleger-Verbandes e.V. (DMV) für das „Beste Konzertprogramm“ der Saison 2010/2011.

Grund für die Auszeichnung des Orchesters unter der Leitung von Evan Christ (GMD) und Intendant Martin Schüler sei vor allem das „mutige und konsequente Programmkonzept, das der Gegenwartsmusik einen Stellenwert einräumt, wie er in diesem Umfang bei keinem anderen deutschen Sinfonieorchester in der Spielzeit 2010/2011 zu finden ist“, so die Jury des DMV. Davon zeugten alleine acht Uraufführungen in acht Konzerten, die das Publikum in die Lage versetzten, „Entdeckungsreisen in das Neuland der zeitgenössischen Orchestermusik“ zu unternehmen, so der Intendant Martin Schüler im Programmheft des Orchesters.

Aus Sicht der Jury bietet das Philharmonische Orchester des Staatstheaters Cottbus ein lobenswertes Programmkonzept, das auf Rezeptions-kontinuität und Nachhaltigkeit in der Erfahrbarkeit neuer Musik setzt und sich wohltuend von den üblichen Alibi- oder Event-Platzierungen zeitgenössischer Musik in klassischen Konzertprogrammen abhebt. Hervorzuheben sei laut Jury auch, dass neben dem klassisch-romantischen Standardrepertoire auch die Musik des 20.Jahrhunderts als stilbildender Ausgangspunkt der Gegenwartsmusik mit Werken von Bartók, Messiaen und Glass repräsentativ vertreten ist.

Großen Wert legt der Verband bei der Preisvergabe neben der Programmgestaltung auch auf die Vermittlung klassischer und zeitgenössischer Musik für junge Hörer. Auch hier ist das Philharmonische Orchester des Staatstheaters vorbildlich, wie die DMV-Jury feststellt: „Ergänzt wird das reichhaltige Konzertangebot durch eine Vielzahl von Musikvermittlungsprojekten, die sich vor allem an Jugendliche und Kinder wenden. Exemplarisch genannt sei hier „ Takt!Los“, ein Projekt, in dem Orchestermusiker und Musikstudenten Patenschaften für die Vorbereitung von Schulkonzerten übernehmen.“

Die Jury des DMV, die jedes Jahr zahlreiche Orchester-Programme sichtet und prüft, lobt besonders die zukunftsorientierte Gestaltung des Cottbusser Programms: „Insgesamt bietet das Staatstheater Cottbus seinen Konzertbesuchern ein abwechslungsreiches und instruktives Programm, das durchaus als ein herausragendes Beispiel dafür verstanden werden kann, wie vielseitig und engagiert Konzertprogramme konzipiert sein können, die sich den Herausforderungen einer sich wandelnden Musikkulturlandschaft stellen und dies als Chance für eine zukunftsorientierte Orchesterarbeit begreifen“.

Die Auszeichnung erfolgt am 6. März 2011 im Großen Haus des Staatstheaters Cottbus im Rahmen des 5. Philharmonischen Konzertes unter der Leitung von Vassilis Christopoulos. Übergeben wird der Preis, der nicht dotiert ist und einer der renommiertesten Auszeichnungen im deutschen Orchesterleben darstellt, vom Vorsitzenden des Ausschusses für Ernste Musik, Winfried Jacobs und Stefan Conradi, Mitglied des Ausschusses für Ernste Musik im DMV.

Seit 1991 vergibt der DMV den Preis "Bestes Konzertprogramm der Saison". Ausgezeichnet werden Konzertprogramme von Orchestern und Veranstaltern, die sich durch die besondere Kreativität und Vielfalt in der laufenden Konzertsaison profiliert haben, wobei die Berücksichtigung zeitgenössischer Musik ebenso eine Rolle spielt wie Werke mit ungewöhnlicher Besetzung oder die Einbeziehung junger Künstler.

Der DMV ist als Interessenvertretung ein Zusammenschluss von Musikverlagen aus dem gesamten Bundesgebiet. Mit rund 500 Mitgliedsverlagen erreicht der Verband einen Organisationsgrad von ca. 90% der in der Bundesrepublik Deutschland tätigen Musikverlage.

Die im DMV organisierten Musikverlage erreichten im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 580 Mio. Euro. Neben dem Papiergeschäft, also dem Druck von Vertrieb und Noten (dass ca. 15 Prozent des Gesamtumsatzes der Musikverlage beträgt), sind weitere Umsatzträger die Rechte und Lizenzen für Werbung, Musik im Film, usw.. Der größte Umsatzanteil betrifft die Einnahmen aus den Rechten, die von der GEMA kollektiv für in- und ausländische Autoren und deren Verleger wahrgenommen werden.

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