„Ehre das Alte hoch, bringe aber auch dem Neuen ein warmes Herz entgegen.“ Ganz im Sinne des großen Komponisten der Romantik versteht sich das 8. Schumannfest (4.-18. Juli 2004 in Düsseldorf) als Brückenschlag. Zwischen Tradition und Moderne, historischer Aufführungspraxis und aktuellen Klangadaptionen. Große Stars der Klassik-Szene und viel versprechende Newcomer geben sich ein Stelldichein in rund 80 Einzelveranstaltungen an 14 Sommerabenden.
Die großen Konzertereignisse tragen mit u.a. András Schiff und dem Chamber Orchestra of Europe, der jungen russischen Pianistin Anna Gourari, Julian Rachlin, Mischa Maisky und Itamar Golan in Trio-Formation, dem Quatuor Mosaïques, dem Geiger Renaud Capuçon, dem Bariton Matthias Goerne, dem Pianisten Alexander Melnikov sowie dem auf historische Aufführungspraxis spezialisierten Ensemble Concerto Köln unter Leitung von David Stern den Erwartungen eines klassisch ausgerichteten Publikum Rechnung, geben aber auch dem Unkonventionellen, Grenzüberschreitenden, Innovativen breiten Raum. So stellen sich der Tänzer Gregor Seyffert als Regisseur und der Maler Gottfried Helnwein als Ausstatter einer spartenübergreifenden szenischen Deutung des Schumann-Oratoriums „Das Paradies und die Peri“ vor, Jazzpianist Uri Caine und Ensemble präsentieren eine eigenwillige Interpretation der „Dichterliebe“, Schumanns Liederzyklus „Frauenliebe und -leben“ inspirierte den Komponisten Manos Tsangaris zu seinem Musiktheater „Bitte mit Bild“, und das Ensemble Modern sowie das notabu.ensemble nähern sich Schumann aus Sicht der zeitgenössischen Musik.
Einen besonderen Akzent setzen die „Nachtwanderungen“ rund um den Ehrenhof. Eine Vielzahl von z.T. parallel laufenden Veranstaltungen – hochkarätig besetzte Diskussionsrunden, ungewöhnliche Klavierkonzerte, selbstspielende Flügel, Jazz und Improvisation, neue und romantische Kammermusik, Lesungen, Klanginstallationen – bieten dem „Wanderer“ Gelegenheit, sich in den späten Abendstunden sein ganz persönliches Schumann-Special zusammenzustellen.
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