Die deutschsprachige Opernkonferenz hat sich auf ihrer Herbsttagung, die vom 29. bis 31. Oktober 2015 in Düsseldorf stattgefunden hat, ausgiebig mit der Flüchtlingsdebatte befasst. Außerordentlich beunruhigt zeigten sich die Teilnehmer insbesondere angesichts des Berichts der Leitung der Semperoper über die in Dresden wöchentlich stattfindenden Pegida-Demonstrationen. Diese Demonstrationen seien von einer zunehmenden Radikalisierung gekennzeichnet, die völlig unakzeptabel sei. Man verstoße mit einer solchen Radikalisierung, so die Opern¬konferenz, gegen die unsere Demokratie prägenden Werte wie Toleranz, Weltoffenheit und Verständigungsbereitschaft. „Gerade von diesen Werten ist auch die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft geprägt, in der seit Jahrzehnten Menschen aus über 90 Nationen und von unterschiedlichster Herkunft friedlich zusammenarbeiten“, betonte der Vorsitzende der Opernkonferenz, der Intendant des Opernhauses Frankfurt/Main Bernd Loebe, auf der Sitzung.
Neben diesem Thema waren verschiedene Fragen Gegenstand der Konferenz, etwa das Streaming von Opernvorstellungen im Internet oder die Folgen des Tarifeinheitsgesetzes. Auch die Schwierigkeiten bei den verschiedenen Opernsanierungen wurden ausgiebig beraten. Für außerordentlich bedenklich halten die Konferenzteilnehmer die Neigung von einzelnen Ländern und Kommunen, die Verantwortung für die hochkomplizierten Sanierungsarbeiten auf die Leitung der Häuser zu übertragen. „Dafür ist kein Theater personell ausgestattet, eine solche Aufgabe zu übernehmen“, betonte Rolf Bolwin, der Direktor des Deutschen Bühnenvereins, der ebenfalls an der Konferenz teilnahm. Hier seien allein die Träger der Theater gefragt, in deren Eigentum die Gebäude stehen. Insofern sei es, so stellt die Opernkonferenz klar, beispiels¬weise auch unsachgemäß, jetzt seitens der Stadt Köln den Versuch zu machen, die Leitung der Bühnen der Stadt Köln für die Bauverzögerung bei der Sanierung des Theaters verantwortlich zu machen. Es sei allein die Stadt, die hier in der Verantwortung sei.
Zur deutschsprachigen Opernkonferenz gehören elf große Opernhäuser: Bayerische Staatsoper München, Staatstheater Stuttgart, Oper Frankfurt, Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg, Oper Köln, Hamburgische Staatsoper, Deutsche Oper Berlin, Komische Oper Berlin, Staatsoper Berlin, Sächsische Staatsoper Dresden, Oper Leipzig. Assoziierte Mitglieder sind die Opéra national de Paris sowie das Royal Opera House Covent Garden London.
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Quelle
http://www.operamrhein.de