Der israelische Dirigent Omer Meir Wellber tritt am 1. August 2025 die Nachfolge von Kent Nagano als Hamburgischer Generalmusikdirektor beim Philharmonischen Staatsorchester und als Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper an. Der 41-jährige zählt international zu den gefragtesten Dirigenten. Wellber ist bis einschließlich August 2027 Musikdirektor der Volksoper Wien. Er ist derzeit Music Director des Teatro Massimo Palermo und künstlerischer Leiter des Toscanini Festivals. Als künstlerischer Leiter des Raanana Symphonette in seiner Heimat Israel engagiert sich Omer Meir Wellber seit fast 15 Jahren für Tradition und Musikvermittlung. Er war von 2018 bis 2022 Erster Gastdirigent der Semperoper Dresden und bis 2022 Chief Conductor des BBC Philharmonic. Zudem gastiert er weltweit bei renommierten Opernhäusern und Orchestern, unter anderem an der Bayerischen Staatsoper, der Metropolitan Opera, in der Arena di Verona, in La Fenice sowie mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem London Philharmonic Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra, den Münchner Philharmonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem Israel Philharmonic Orchestra. In der Saison 2018/19 stand er in der Elbphilharmonie beim NDR Elbphilharmonie Orchester am Pult und zuletzt gastierte er dort in einem umjubelten Konzert mit den Wiener Symphonikern. Omer Meir Wellber, geboren am 28. Oktober 1981 in Be’er Sheva, Israel, machte 1999 am Be’er Sheva Konservatorium seinen Abschluss in Komposition. Von 2000 bis 2008 studierte er zudem Dirigieren und Komposition an der Jerusalem Music Academy. Von 2008 bis 2010 war er Assistent von Daniel Barenboim an der Staatsoper Berlin und der Mailänder Scala.  

Damit wird die künstlerische Leitung der Hamburgischen Staatsoper ab 2025 komplett neu besetzt, mit Tobias Kratzer, Omer Meir Wellber und Demis Volpi, der bereits am 1. August 2024 die Nachfolge von Prof. John Neumeier als Intendant des Hamburg Ballett und Leiter des Ballettzentrums Hamburg antreten wird.

Als Operndirektorin wird Bettina Giese in das neue Team um den künftigen Intendanten Tobias Kratzer kommen. Seit 2018 ist Bettina Giese Direktorin für Künstlerische Produktion und Planung am Brüsseler Opernhaus La Monnaie. Giese war bereits an zahlreichen internationalen Opernhäusern tätig, wie Frankfurt, Venedig, Barcelona, London, Strasbourg, bei den Bregenzer Festspielen und in Stuttgart, dort bis 2018 als Künstlerische Betriebsdirektorin und Leiterin des Opernstudios.

Zudem werden Ralf Klöter als Geschäftsführender Direktor und Barbara Fasching als Orchesterdirektorin ihre Positionen weiter ausfüllen und so das Team an der Spitze der Hamburgischen Staatsoper vervollständigen.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit Omer Meir Wellber konnten wir eine herausragende Künstlerpersönlichkeit für die Kulturstadt Hamburg gewinnen. Omer Meir Wellber hat gezeigt, dass er dafür brennt, Brücken zu bauen und auch neues Publikum für die klassische Musik zu begeistern. Ich bin sicher, dass er gemeinsam mit dem Philharmonischen Staatsorchester auch in Hamburg neue Impulse setzen wird. Das Orchester, das sich unter Kent Nagano künstlerisch hervorragend entwickelt hat, wird auch bei ihm in besten Händen sein.

Bettina Giese wird das künstlerische Leitungsteam vervollständigen. Sie hat exzellente Erfahrungen in zahlreichen internationalen Opernhäusern gesammelt und wird das Team mit ihrer Expertise sehr gut ergänzen. Die Hamburgische Staatsoper wird ab 2025 mit der neuen Leitung den erfolgreichen Weg von Georges Delnon und Kent Nagano konsequent weiter gehen und ihre künstlerische und gesellschaftlich Relevanz auch international weiter ausbauen.“
 

Absätze

„Mit einem Blick auf die Elbphilharmonie und einem Blick auf die musikalische Tradition bringen wir die Vergangenheit in die Zukunft!“
Autor
Omer Meir Wellber, designierter Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper

Omer Meir Wellber, designierter Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper: „Ich freue mich sehr auf Hamburg, einen Musikstandort, der nicht nur der Tradition, sondern vor allem der Avantgarde verpflichtet ist. Das ist für mich gleichermaßen Ansporn, Herausforderung und Inspiration. Hamburg verfügt über eine eindrucksvolle Kombination zweier Hauptspielorte: der Hamburgischen Staatsoper mit all ihren Facetten als ältestes Opernhaus Deutschlands – entstanden aus dem Engagement sehr selbstbewusster Bürgerinnen und Bürger der Stadt – und der Elbphilharmonie mit ihren einzigartigen Konzertsälen, die zu viel Neuem einlädt. Das Hamburg Ballett vervollständigt diese Kombination mit einer Kompanie, die ihresgleichen sucht. 

Besonders freue ich mich auf das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, einen Klangkörper von höchstem Niveau, dessen Musikerinnen und Musiker über viele Jahre unter sehr unterschiedlichen Dirigaten bewiesen haben, mit welcher Begeisterungsfähigkeit sie bereit sind, sich auf immer neue und auch unkonventionelle Wege einzulassen.  

Auf diesem Wege möchte ich mit meinen Wiener Kolleginnen und Kollegen – an erster Stelle natürlich die Intendantin der Volksoper Lotte de Beer – teilen, wie sehr ich mich freue, dass es die Gelegenheit dieses ungewöhnlichen Austausches geben wird. Als Zeichen dafür, wie sehr diese Verbindung uns alle bereichern kann, steht die Tatsache, dass Christoph Lieben-Seutter und Matthias Naske, die Intendanten von Elbphilharmonie und Wiener Konzerthaus, bereits für die erste Saison 2025/26 eine Einladung für ein großes gemeinsames Projekt in Hamburg und Wien ausgesprochen haben.

Für mich kam Hamburg zum richtigen Zeitpunkt. Hamburg, eine Stadt in der bahnbrechende Musik komponiert und Musikgeschichte geschrieben wurde. Wenn man Hamburg erlebt, spürt man diese musikalische Tradition, geprägt von Telemann, Mendelssohn, Mahler und Brahms. Auf der anderen Seite spürt man an der Elbe mit dem beeindruckenden Bau der Elbphilharmonie die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und Unkonventionellem.

Mit einem Blick auf die Elbphilharmonie und einem Blick auf die Tradition bringen wir die Vergangenheit in die Zukunft!“ 

Tobias Kratzer, designierter Intendant der Hamburgischen Staatsoper: „Omer Meir Wellber ist ein Dirigent, der nicht nur in den unterschiedlichsten Epochen zuhause ist, sondern dessen Denken und Programmatik – in Oper wie Konzertprogrammen – lustvoll und undogmatisch auf die überraschende Rekombination setzt, auf musikalische Exzellenz und einen gemeinsamen Ensemblegeist. Und der sich darin genau damit trifft, wofür die Hamburgische Staatsoper künftig stehen soll! Dass er als GMD zugleich der Wunschkandidat des Philharmonischen Staatsorchesters wie auch meines Teams und mir war, ist ein Glücksfall für Hamburg, für das Haus und für das Publikum.

Gemeinsam mit unserer designierten Operndirektorin Bettina Giese, die ich als meine wichtigste Mitarbeiterin und stellvertretende Intendantin mit ins Team geholt habe, freue ich mich sehr darauf, mit Omer Meir Wellber zusammen die kommenden Jahre der Hamburgischen Staatsoper zu gestalten. Bettina Giese hat das Modell einer regieführenden Intendanz im Leitungsteam Jossi Wielers in Stuttgart aus engster Nähe mitgestaltet. Ich kenne sie aus Brüssel, wo sie mich als Operndirektorin am La Monnaie durch große Expertise und Empathie beindruckte. Dass sie nun an der Dammtorstraße anheuert, bürgt für den Kurs, den Omer Meir Wellber und ich hier einschlagen wollen.

Lieber Omer, liebe Bettina - willkommen in Hamburg! Und auf eine glückvolle Zusammenarbeit!“