Nach den großen Ferien ist es soweit: Von Bonn bis Bielefeld, von Aachen bis Paderborn wird an über 1500 nordrhein-westfälischen Schulen mit Künstlerinnen und Künstlern getanzt, getrommelt, gemalt und gefilmt, musiziert und inszeniert. Das Landesprogramm „Kultur und Schule“, das Künstlerinnen und Künstler in die Schulen holt, startet mit Beginn des kommenden Schuljahres zum vierten Mal und mit doppelt so vielen Projekten wie zu Anfang. Das gab der nordrhein-westfälische Staatssekretär für Kultur Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff bei der Vorstellung des Programms für das neue Schuljahr in Düsseldorf bekannt. Waren es im ersten Jahr (2006) noch rund 700 Projekte mit 666 Künstlerinnen und Künstlern, werden es nach den Ferien über 1500 Projekte mit 1136 Künstlerinnen und Künstlern aller künstlerischen Sparten wie Tanz, Theater, Musik, Film, Bildende Kunst und Literatur sein. Die für Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche zur Verfügung stehenden Mittel wurden in diesem Jahr auf 4,4 Millionen Euro erhöht.

„Die direkte Begegnung mit Künstlern eröffnet Kindern und Jugend­lichen einen besonders motivierenden Zugang zu Kunst und Kultur. Das beweist der enorme Erfolg unseres Programms“, sagte Grosse-Brockhoff. „Die Kreativität unserer Kinder zu fördern, ist nach wie vor ein Schwerpunkt unserer Kulturpolitik. Jeder zehnte Euro unseres Kultur­förderetats wird deshalb in die Kulturelle Bildung investiert. Denn wir glauben, dass Kreativität eine Schlüsselqualifikation für die Zukunft ist. Auch für die Persönlichkeitsentwicklung ist die ästhetische Erziehung von großer Bedeutung. Deshalb möchten wir jedem Kind die Chance geben, Kunst mit eigener Erfahrung und eigenem Tun kennen zu lernen.“ Die Resonanz des Landesprogramms habe von Anfang an alle Erwartungen übertroffen, betonte Grosse-Brockhoff.

In der Beliebtheitsskala der künstlerischen Sparten stehen spartenüber­greifende Angebote zum zweiten Mal ganz oben und haben Projekte der Bildenden Kunst überholt. In 504 Projekten arbeiten Künstlerinnen und Künstler mit Kindern und Jugendlichen in mehr als einer Sparte, gefolgt von Bildender Kunst (449), Theater (164), Musik (152), Tanz (98), Film/Neue Medien (61) und Literatur (29). Über die Einzelprojekte hinaus werden rund 60 Sonderprojekte (Kooperationsprojekte und Projekte an Ersatzschulen) gefördert, die in Zusammenarbeit von mehreren Schulen und Künstlerinnen und Künstlern durchgeführt werden.

Köln ist als größte Stadt des Landes Spitzenreiter mit 67 Projekten, ge­folgt von Dortmund (45), Düsseldorf (44), Essen (37), Duisburg (31) und Wuppertal (31). Gleichauf liegen Bielefeld (27) und Bochum (27). Bei den Kreisen gibt es besonders hohe Beteilungen im Kreis Reckling­hausen (51), Rhein-Sieg-Kreis (42), Kreis Steinfurt (39), Kreis Borken (36), Rhein-Erft-Kreis (33), Märkischer Kreis (31), Hochsauerlandkreis (29), Kreis Lippe (29), Kreis Minden-Lübbecke (29) und Kreis Paderborn (27). In den Regierungsbezirken verteilen sich die Projekte wie folgt: 395 Projekte (RP Düsseldorf), 320 Projekte (RP Arnsberg), 319 Projekte (RP Köln), 244 Projekte (RP Münster), 179 Projekte (RP Detmold).

Der Preis „Kultur prägt! Künstlerinnen und Künstler begegnen Kindern und Jugendlichen“ wird auch in diesem Jahr ausgeschrieben. Er ist mit insgesamt 40.000 Euro dotiert und soll die Zusammenarbeit von Künst­lerinnen und Künstlern mit Kindern und Jugendlichen sowie von Kultur- und Bildungseinrichtungen fördern und besonders innovative Projekte auszeichnen.

Ein weiterer Wettbewerb prämiert kommunale Gesamtkonzepte zur Stärkung der Kulturellen Bildung mit Preisen in Höhe von insgesamt 300.000 Euro. Damit soll die Bildung von kommunalen Strukturen unter­stützt werden, die Kunst und Kulturangebote für Kinder und Jugendliche zum übergreifenden Thema machen. Die Bewerbungsfrist für beide Wettbewerbe endet am 31. August 2009.

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