Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, sieht mit der Entscheidung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers, kein eigenes Kulturressorts in einem Ministerium zu schaffen, sondern die Kulturabteilung in die Staatskanzlei zu verlegen, seine Befürchtung bestätigt, dass das Modell Schleswig-Holstein Schule macht.

Wie der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter-Harry Carstensen spricht auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers von einer Stärkung der Kultur durch diesen Schritt. Der Deutsche Kulturrat wird diese Entwicklung sehr genau beobachten und prüfen, ob sich diese strukturellen Änderungen auf der Länderebene zu Gunsten oder zu Lasten der Kultur auswirken werden.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, sagte: „Wie schlecht muss es um die Kulturpolitik der Länder stehen, wenn nun schon zwei Ministerpräsidenten, Carstensen und Rüttgers, die Kultur zum Schutz direkt unter ihre Fittiche nehmen müssen. Offensichtlich glauben zumindest diese Ministerpräsidenten, dass in einem Ministerium das Kulturressorts unter die Räder der anderen Zuständigkeiten kommen könnte. Ich hoffe sehr, die direkte Verantwortung der Kulturpolitik durch den Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers wird sich für die Künstler, die Kultureinrichtungen und die Kulturwirtschaft in Nordrhein-Westfalen wirklich auszahlen.“

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