In einem Radiogespräch zwischen dem Vorsitzenden des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), Winfried Richter, und NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff hat der CDU-Politiker das Projekt von „Jedem Kind ein Instrument“ im Ruhrgebiet als Chance für Kinder und als Bestandsschutz für die Musikschulen gewürdigt. Nachdenkliche und konstruktiv kritische Töne lieferte der VdM-Vorsitzende.
Grosse-Brockhoff kündigte am 16. Juni im Deutschland Radio Kultur an, das im Ruhrgebiet seit einem Jahr laufende Projekt nach 2011 fortsetzen zu wollen und auf ganz Nordrhein-Westfalen auszuweiten. Der Kulturstaatssekretär erklärte, dass für das Projekt viele zusätzliche Musikschullehrer benötigt würden. Die Fortbildung von Musiklehrern sei dauerhaft sichergestellt. „Für das Musikschulwesen ist hier langfristig eine unglaublich positive Zukunft zu sehen“, sagte Grosse-Brockhoff. Die Politik werde hieraus Konsequenzen ziehen müssen. „Das, was wir jetzt in Nordrhein-Westfalen im großen Stil angestoßen haben, wird sich mit der Zeit flächendeckend auf die Bundesrepublik ausdehnen und auch einen neuen Markt bescheren.“
Winfried Richter (VdM) bestand auf einer qualitätvollen und praxisgerechten Ausbildung der Musikschullehrer. Hierzu sei manches Umdenken bei den Hochschulen erforderlich. Nachdrücklich plädierte er für eine solide Finanzplanung im Sinne von "Wenn Masse, dann mit Klasse" – die einen qualifizierten Musikunterricht dank bestens gebildeter Pädagoginnen und Pädagogen langfristig gewährleistet.
Zu Beginn des Schuljahres 2008/2009 können rund 20.000 Erstklässler neu in das „JeKi“-Programm einsteigen. Von bisher 223 teilnehmenden Grundschulen erhöht sich die Zahl auf 348. Für Erstklässler ist die Teilnahme kostenlos. Im zweiten Schuljahr liegen die monatlichen Beiträge bei 20 Euro, im dritten und vierten Schuljahr bei 35 Euro. Kinder aus Familien, die Arbeitslosengeld II beziehen, sind von den Gebühren befreit. Dazu gibt es kostenlose Leihinstrumente. Die beliebtesten Instrumente sind bisher Querflöte, Gitarre und Geige.
Die Kulturstiftung des Bundes und das Land Nordrhein-Westfalen fördern das Projekt mit jeweils zehn Millionen Euro. Bis 2010, wenn Essen und das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas sind, soll es „Jedem Kind ein Instrument“ als Angebot für alle Grundschulkinder im Ruhrgebiet geben.
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Quelle
http://www.musikschulen.de