Die Vertreterinnen und Vertreter führender Musikverbände, Musikeinrichtungen und -organisationen im Lande haben sich heute (24. Juni) auf einer Tagung in Kiel für eine Weiterentwicklung der Landesmusikakademie im Nordkolleg Rendsburg auf ein Kompetenzzentrum für musikalische Bildung verständigt. Auf Einladung von Kulturministerin Karin Prien waren Vertreterinnen und Vertreter der Musikszene in der Christian-Albrechts-Universität zusammengekommen, um die inhaltlichen und organisatorischen Eckpunkte, die für das künftige Kompetenzzentrum maßgeblich sein werden, zu beraten. Der Landesmusikrat, die Musikhochschule Lübeck, der Landesverband der Musikschulen in Schleswig-Holstein und das Nordkolleg Rendsburg sowie das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) einigten sich darauf, die Kooperation zu vertiefen und auszubauen. Ziel des Kompetenzzentrums ist es, den musikalischen Nachwuchs im Lande qualifiziert zu fördern und weiter zu entwickeln, das Interesse am Unterrichtsfach Musik zu stimulieren und studentischen Nachwuchs für das Fach Musik zu werben sowie die Breitenwirkung der Musikpflege und Musikvermittlung zu intensivieren.

Ministerin Prien erläuterte: "Mit diesem Modell wollen wir die qualifizierte Kooperation zwischen den professionellen und maßgeblichen Kräften in der Musikpflege und Musikvermittlung im Lande erheblich forcieren. Ich freue mich, dass es bei uns im Land gelingt, für dieses Ziel sowohl privatrechtliche Organisationen wie den Landesverband der Musikschulen als auch öffentliche Dienstleister wie die Musikhochschule Lübeck oder gemeinnützige Einrichtungen wie die Stiftung SHMF zusammenzubringen.“ Das sei ebenso ein Novum wie die inhaltlich-fachliche Anbindung dieses künftigen Netzwerkes an alle Fachbereiche des Ministeriums – den für Bildung, den für Wissenschaft und den Fachbereich Kultur. Prien: "Von der Lehrkräftefortbildung, über die Rekrutierung des studentischen Lehrernachwuchses bis hin zur Qualifizierung des musikalischen Nachwuchses – für alle Angelegenheiten finden sich die Ansprechpartnerinnen und –partner in einem Haus, das ist eine große Chance für einen intensiven und fruchtbaren Austausch.“

Die Ministerin dankte den Vertreterinnen und Vertretern der Musikverbände und von Musikeinrichtungen und -organisationen im Lande für ihr konstruktives Mitwirken in dem Dialog- und Dokumentationsprozess, den die Musikhochschule Lübeck im Auftrag des Landes im Oktober 2019 abgeschlossen hat und der zu dem vorgeschlagenen Organisationsmodell geführt habe.

Wesentliche Ergebnisse sind:

•             die Einführung von zertifizierten Angeboten akademischer Weiterbildung,
•             die Angebotsentwicklung für die freie berufliche und allgemeine Weiterbildung,
•             der Ausbau der studienvorbereitenden Ausbildung,
•             die Qualitätssicherung bei den Landesjugendensembles sowie
•             der Ausbau der (Querschnitts-)Themenfelder Popularmusik und Musikvermittlung.

Externe Expertinnen und Experten wie Prof. Katharina Gohl Moser aus der Schweiz, Prof. Christian Höppner, vom Deutschen Musikrat sowie Prof. Martin Ullrich aus Nürnberg, regten auf der Konferenz an, möglichst zügig in eine Phase der praktischen Umsetzung und Erprobung einzutreten. Dieser Appell entsprach dem Wunsch der Vertreterinnen und Vertreter der Musikverbände, Musikeinrichtungen und -organisationen. Ministerin Prien machte zur Voraussetzung, dass die inhaltliche und organisatorische Abstimmung zwischen den hauptamtlichen Teilen in der organisierten Musikszene des Landes zügig abgeschlossen werden könne. Eine geeinigte Governance sei wesentlich, um 2021 das Kompetenzzentrum für musikalische Bildung unter dem Dach der Landesmusikakademie einzurichten.