Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat heute gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, am offiziellen Beginn der Baumaßnahmen zur Sanierung der Berliner Staatsoper Unter den Linden teilgenommen. In seiner Rede betonte der Staatsminister: „Der Knobelsdorff-Bau ist mehr als nur ein Opernhaus – er ist ein Symbol für die Kultur im vereinten Deutschland. Es ist ein richtiges Signal, dass der Bund die Baumaßnahmen an der Staatsoper in großem Umfang fördert. Zwar können wir wegen der föderalen Struktur des Kulturlebens in Deutschland den laufenden Betrieb einer Oper nicht finanzieren. Dass der Bund sich aber an der Sanierung dieses ersten, baulich von einem Schloss unabhängig entstandenen Opernhauses beteiligt, dafür habe ich mich stark gemacht. Der feste Bundesbeitrag von 200 Millionen Euro wird entscheidend dazu beitragen, dass die Künstler und Ensembles dieser Oper im Herzen der Hauptstadt ein Haus bekommen werden, das ihrem künstlerischen Rang und ihren repräsentativen Aufgaben entspricht.“
Das Stuttgarter Architekturbüro HG Merz führt den denkmalgerechten Umbau, die Modernisierung und die Erweiterung des Gebäudes durch. Der Kostenrahmen beläuft sich auf 239 Millionen Euro, von denen der Bund 200 Millionen Euro übernehmen wird. Dieser Festbetrag war im Hauptstadtfinanzierungsvertrag von 2007 vereinbart worden. Finanziert wird er aus einem Sonderfonds in Höhe von 400 Millionen Euro, der 2007 zum Erhalt des kulturellen Erbes im Haushalt des Kulturstaatsministers eingerichtet wurde. Die Restfinanzierung trägt das Land Berlin als Bauherr des Projektes. Außerdem beteiligen sich private Förderer mit namhaften Beträgen an der Finanzierung.
Neben dem Bau einer Nachhallgalerie über dem dritten Rang, die zur Verbesserung der Klangverhältnisse beitragen soll, wird das Opernhaus denkmalgerecht saniert und die gesamte technische Ausstattung modernisiert. Auch das benachbarte Intendanz- und Magazingebäude wird saniert und zu einem Verwaltungs- und Probenkomplex umgebaut. Bis zur geplanten Fertigstellung in drei Jahren tritt das Ensemble der Staatsoper in seinem Interimsquartier Schillertheater in Berlin-Charlottenburg auf.
Die Staatsoper Unter den Linden wurde 1741 bis 1743 nach dem Entwurf des Architekten Georg Wenzeslaus Knobelsdorff als erstes freistehendes Musiktheater im mitteleuropäischen Raum errichtet. Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es 1951 bis 1955 unter Leitung des Architekten Richard Paulick wieder aufgebaut.
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