Vor dem Schumannhaus in Endenich wird am 29. Juli 2006, dem 150. Todestag von Robert Schumann, eine Skulptur des österreichischen Künstlers Alfred Hrdlicka aufgestellt. Die Plastik zeigt einen überlebensgroßen Kopf des Komponisten, der 1856 in Bonn gestorben ist. „Hrdlicka zeigt auf eindringliche Weise den kranken Schumann ebenso wie den genialen Musiker“, erläuterte Prof. Dieter Ronte, Direktor des Kunstmuseums Bonn, für den „der schwere, breite Kopf von großer Stille und zugleich erregender Vibration ist.“ „Wir wollten eine moderne, zeitgenössische Auseinandersetzung mit Robert Schumann und kein schöngefärbtes Denkmal“, ergänzte Dr. Wolfgang Riedel, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Kunst der Sparkasse in Bonn. Die Stiftung hat das Kunstwerk erworben und wird es dem Verein Schumann-Haus Bonn e.V. als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen. Mit dem Schumann-Kopf hat Hrdlicka im Jahr 2004 sein bisher letztes großes plastisches Werk geschaffen. Markus Schuck, Mitinitiator des Schumannfestivals „Endenicher Herbst“, hatte bereits vor drei Jahren die Idee, durch das Aufstellen einer Schumann-Plastik einen besonderen Anziehungspunkt für das Schumannhaus in der Sebastianstraße zu schaffen, das heute als Musikbibliothek, Gedenkstätte und Konzertsaal genutzt wird. „Der Verein Schumann-Haus Bonn e.V. hat meine Initiative sofort begeistert aufgenommen und unterstützt“, erinnerte sich Schuck.

Dr. Manfred Osten, Vorsitzender des Vereins Schumann-Haus Bonn e.V., berichtete über weitere zahlreiche Aktivitäten im Schumann-Jahr 2006, das den berühmten Komponisten noch stärker ins Bewusstsein der Stadt und der Bevölkerung bringen soll. „Mit unserem Verein versuchen wir schon seit Jahren, Robert Schumann aus dem Schatten von Ludwig van Beethoven herauszuholen“, erklärte Osten. „Bonn kann auf zwei großartige Komponisten zurückblicken – nicht nur auf einen.“ Umso dankbarer zeigten sich Osten und Schuck über das nun stärkere Engagement der Stadt Bonn. So sind die städtischen Zuwendungen für die Pflege des Schumann-Andenkens deutlich gestiegen. Außerdem bemüht sich die Stadt gemeinsam mit dem Bund um ein bundesweites Netzwerk der Schumann-Städte Zwickau, Dresden, Leipzig, Düsseldorf und Bonn.