Am ersten Adventssonntag 2013 – vor nun genau zehn Jahren – haben die Bischöfe Deutschlands, Österreichs und der Diözese Bozen-Brixen das neue Gotteslob eingeführt. Damit löste das Gebet- und Gesangbuch nach fast 40 Jahren seinen gleichnamigen Vorgänger von 1975 ab, seinerzeit das erste derartige bistums- und länderverbindende Buch überhaupt im deutschen Sprachgebiet.

„Allein für die Erstauflage des neuen Gotteslob sind unglaubliche 3,6 Millionen Exemplare in Druck gegangen“, erklärt Bischof Dr. Stephan Ackermann, Vorsitzender der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz, „und nun, zehn Jahre nach der Einführung, sehen wir eine Gesamtauflage von rund sieben Millionen Büchern“. Aktuell gibt es 30 Diözesan- bzw. Diözesanverbundausgaben in etwa 115 verschiedenen Ausführungen: Standard, Großdruck, Kunstleder, Echtleder, mit oder ohne Goldschnitt bzw. Goldprägung, dazu verschiedene Farben. Auch gibt es das Gotteslob inzwischen in Leichter Sprache. Unter dem Titel „Gemeinsam bunt – Leichtes Gotteslob“ leistet das „LeiGoLo“ mit über 200 Liedern in Leichter Sprache und leichter Melodieführung einen Beitrag zum inklusiven Musizieren.

„Es erforderte viel Mut, ein Projekt von solcher Dimension und Tragweite anzugehen“, erinnert sich Bischof Ackermann, „ein katholisches Gebet- und Gesangbuch für weiteste Teile des Sprachgebiets, in einer Zeit rasanter Säkularisierung und gesellschaftlicher Ausdifferenzierung, ganz zu schweigen von der organisatorischen Herausforderung. Eigentlich damals, als die Entscheidung fiel, ein echtes Wagnis. Aber, es ist gelungen.“

Das Gotteslob ist ein Gemeinschaftswerk von 37 Diözesen. Auf seinen ca. 1.200 Seiten, je nach Ausgabe, verbinden sich hier ein bistums- und länderverbindender Stammteil mit diözesan bzw. regional kolorierten Eigenteilen. „Ohne den unermüdlichen Einsatz des damaligen Vorsitzenden der Liturgiekommission und der Unterkommission für das Gotteslob, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, ohne sein Team und, natürlich, ohne die rund hundert Experten aus Liturgie, Kirchenmusik, Pastoral, Bibelexegese, Dogmatik, Spiritualität und Kunst wäre das Buch nie möglich geworden“, so Bischof Ackermann.

Das Gotteslob bietet Lieder und Gesänge in reicher Auswahl, Gebete und liturgische Texte quer durch das Kirchenjahr, es führt kompakt durch Inhalt und Liturgie der Sakramente und anderer Feiern, gibt Hinführungen, entsprechende Hilfestellungen und Informationen. Das Gotteslob ist ein Gottesdienst- und Glaubensbuch – ein Fundus für die gemeinsame Feier der Liturgie und ein Begleiter auf dem persönlichen Glaubensweg.

Daher ist Bischof Ackermann überzeugt: „Das große, vielfältige Angebot, der gelungene Mix aus Überregionalität und Lokalität, aus Alt und Neu, eine wertige, zeitgemäße Aufmachung, Praxisnähe und, ganz wichtig, das klare Konzept – das alles zusammen macht das Gotteslob zu diesem einzigartigen Erfolgsmodell.“

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