Nach der Sommerakademie im letzten September, der Web-Talk-Reihe im Dezember 2022 und dem Schwerpunkt in der letzten Ausgabe der Kulturpolitischen Mitteilungen (Nr. 179), die alle unmittelbar mit der laufenden Studie »Kulturpolitik für ländliche Räume« in Verbindung standen, vertieft das Institut für Kulturpolitik weiterhin seinen Schwerpunkt in diesem Themengebiet noch weiter. Hinter dem Akronym »NetKulaeR« verbirgt sich der Titel des dreijährigen Projektes: Vernetztes Handeln für Kultur in ländlichen Räumen. Akteure – Rollenverständnisse – Gelingensbedingungen.

Die Studie wird als eines von 22 Projekten im Rahmen der Fördermaßnahme »Faktor K – Forschung zum Faktor Kultur in ländlichen Räumen« vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert.

Im Zentrum des Interesses von NetKulaeR steht die Akteurskonstellation von drei regional wirkenden Institutionen: Kreiskulturverwaltungen, Geschäftsstellen von LEADER-Regionen sowie regionale Kulturbüros. In dünn besiedelten, ländlichen Räumen sind Kulturschaffende besonders auf regionale Vernetzung und Unterstützungsstrukturen angewiesen – sowohl für den fachlichen Austausch untereinander, für Beratung, Ressourcenteilung oder gemeinsame Vorhaben als auch für die sektor- und bereichsübergreifende Vernetzung mit Regionalentwicklung, Tourismus oder Bildung, mit Politik, Verwaltung oder dem Wirtschaftssektor. Beispielhaft stehen dafür Themen wie Mobilität oder die Stärkung des Ehrenamts.

Im Rahmen einer Netzwerkanalyse wird erforscht, wie die genannten regional wirkenden Institutionen regionale sektor- und bereichsübergreifende Vernetzung des Kulturbereichs organisieren bzw. gestalten können, um kulturelle Aktivitäten und Teilhabe in den in Deutschland sehr unterschiedlich strukturierten ländlichen Räumen zu stärken. Damit bietet das Projekt Akteur*innen der regionalen Netzwerkarbeit wie auch der kommunalen und Kreiskulturpolitik Beispiele guter Praxis und Anregungen zur Weiterentwicklung eigener Konzepte und Strategien. Zugleich werden Desiderate sowie ausbaufähige Schnittstellen zwischen dem Kulturbereich und der Regionalentwicklung aufgezeigt, woraus Förderpotenziale für das BMEL abgeleitet werden.

Im ersten Schritt wird 2023 eine bundesweite Bestandsaufnahme regionaler Vernetzungs- und Beratungsstellen erfolgen, auf deren Grundlage rund zehn Regionen für Tiefenbohrungen ausgewählt werden.  Am 24. und 25. Mai 2023 findet ein erstes Netzwerktreffen aller 22 Faktor-K-Projekte in Kassel statt, das dem Austausch, dem Peer-Learning und dem Ausloten von Synergien zwischen den Forschungsprojekten dient. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage oder schreiben Sie eine Mail an Christine Wingert: wingert@kupoge.de.

Absätze