Nach einer intensiven Aufnahmewoche steht nun fest, welche zwölf Nachwuchstalente in den kommenden drei Jahren die renommierte TONALi Bühnenakademie durchlaufen werden.

Wer an der TONALi Bühnenakademie teilnimmt, muss viel mehr als nur Solist:in sein. Denn das dreijährige Programm führt Musik und gesellschaftliches Engagement auf einmalige Weise zueinander: In enger Zusammenarbeit mit Schüler:innen aus zwölf Hamburger Patenschulen konzipieren die Akademiemitglieder beispielsweise gemeinnützige Kiez-Kulturprojekte und setzen diese um, entwerfen neue Wege, Prozesse und Denkmuster für die Kulturbranche und gründen mit Stipendien von je 10.000 Euro eigene künstlerisch-soziale Start-ups. Dass sie darüber hinaus ein herausragendes Talent in ihrem jeweiligen Instrumentenfach vorweisen müssen, versteht sich von selbst.

In einer intensiven Auswahlwoche von 16. bis 20. August 2021 entschied das TONALi-Team gemeinsam mit Stefanie Jaschke-Lohse, Programmleiterin Kunst und Kultur ZEITStiftung, Ebelin und Gerd Bucerius, dem Unternehemer Alexander Szlovak sowie zwei Absolvent:innen des TONALi-Nachwuchsprogramms CREW, wer ab September 2021 die Akademie durchlaufen wird.

Folgende Teilnehmende erhielten am Ende eine Einladung zum dreijährigen Akademieprogramm:

  • Moritz Koch, Schlagzeug
  • Lea Luka Sikau, Gesang
  • Tatjana Weller, Klarinette
  • Johannes Worms, Gesang
  • Hannah Baumann, Oboe
  • Franziska Hiller, Gesang
  • Alma Hernán Benedí, Cello
  • Sophie Kiening, Bratsche
  • Magdalena Lorenz, Geige
  • Daniel Gerzenberg, Klavier
  • Ronja Sophie Putz, Geige
  • Helena Montag, Querflöte

Waren in Vorjahren nur Bewerbungen für Geige, Violoncello und Klavier möglich, umfasst der neue Jahrgang nun auch die Fächer Gesang, Klarinette, Oboe, Bratsche, Querflöte und Schlagzeug. Alle Teilnehmenden mussten im Aufnahmeprozess u.a. musikalische Performances im öffentlichen Raum entwerfen und direkt umsetzen.

Boris Matchin, der TONALi 2010 gemeinsam mit Amadeus Templeton gründete, nennt ein Beispiel: „Eine unserer Aufnahmeprüfungen schickte alle Bewerber:innen in die Stadt für eine künstlerisch-soziale Intervention. Und was fiel einer Anwärterin ein? Sie stellte sich vor die Untersuchungs-Haft und spielte über den Knastzaun hinweg einen himmlischen Bach. Die Insassen applaudierten hörbar.“

Das abwechslungsreiche Programm sorgte für Motivation und gute Laune bei den Neuzugängen: „Neugier, Zeit und Wertschätzung: das sind die drei Zutaten, die für mich die Aufnahmewoche ausmachten, von allen Beteiligten. Dieser Raum lässt für mich Tatendrang und Kreativität ganz groß werden – beides wird schon bald in Form gegossen werden,“ so Violinistin Magdalena Lorenz. Mezzosopranistin Lea Luka Sikau fügt hinzu: „Die TONALi Bühnenakademie gibt mir und dem Kiez eine ganz besondere Möglichkeit, nach der ich schon lange suche - nämlich die Verbindung von Publikum und Musiker:innen, Konzert und öffentlichem Raum, Praxis und Forschung!“

Auch Amadeus Templeton blickt mit Vorfreude auf die Arbeit mit den neuen Akademiemitgliedern: „Aus zahlreichen tollen Bewerbungen konnten wir 12 faszinierende junge Musiker:innen für die neue Ausbildung unserer TONALi Akademie gewinnen. Was für ein Privileg! Insbesondere die geistreichen Konzertideen haben uns gepackt, da deutlich wird, was die Musiker:innen von morgen wollen: viel Kunst, viel Kontext und viel soziales Engagement.“

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