Der Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK e.V.) veröffentlicht heute seine dritte Vierteljahresliste in 2016. Insgesamt haben 149 Juroren die aktuellen Ton- und Bildtonträger in 32 Kategorien evaluiert. Insgesamt waren 275 Titel, neu herausgekommen im letzten Quartal, für die Longlist nominiert worden. Aus dieser Vorauswahl schafften es jetzt 29 Titel auf die Liste der Besten. Gleich mehrere Jurys votierten für das kämpferische neue Album der Sängerin Anhoni, sie siegte mit Hopelessness in den Kategorien Pop, Alternative und Club & Dance. Auch Beyoncé wurde für Lemonade mehrfach gekürt, hier teilen sich die beiden Jurys DVD-U-Musik und Soul & HipHop in das Vergnügen. Starke Frauenstimmen setzten sich diesmal auch in ganz anderen Musikrichtungen durch: Für die Jury Historische Aufnahmen machte die legendär vielseitige Cathy Berberian mit ihren Folksongs of the World von 1979 das Rennen. Julianna Barwick überzeugte mit Will die Electronic-Jury, die samische Sängerin Sara Ajnnak mit dem Album Ráhtjat die Folk-Jury, und Mahsa Vahdat mit The Sun Will Rise die Juroren in der Kategorie Traditionelle ethnische Musik. Die Juroren der Kategorie Oper entschieden sich einerseits für eine DVD mit Stefan Herheims Inszenierung von Offenbachs "Les Contes d’Hoffmann“, andererseits für die Neueinspielung von Händels "Arminio“ durch George Petrou. Zum wiederholten Male schaffte es Weltklasse-Geiger Frank Peter Zimmermann auf die Bestenliste, diesmal mit Mozarts Violinkonzerten, auch das SWR-Vokalensemble (mit Kompositionen von Martin Smolka) sowie das Arditti-Quartet (mit u.a. Quartettmusik von Alfred Zimmerlin) und das Ensemble Theatre of Voices (mit Musik von Dietrich Buxtehude) standen schon öfters auf dem Besten-Treppchen. Zum ersten Mal dagegen wurde die israelische Pianistin Einav Yarden ausgezeichnet, sie spielte ein Album mit Sonaten von Joseph Haydn ein. Auch der virtuose Oud-Spieler Thimios Atzakas mit seinem Debüt-Album Udopia ist ein Newcomer, ebenso das junge Regensburger Klassiklabel TyxArt: Es überzeugte die Kammermusikjury mit wiederentdeckten Werken von Philipp Scharwenka, eingespielt durch die Geigerin Natalja Prishepenko und den Pianisten Oliver Triendl. Die Jury Lied prämierte das Berliner Entdeckerlabel bastille musique für eine Aufnahme mit Goetheliedern von Wolfgang Rihm, gesungen von Hans Christoph Begemann. Die Jazz-Juroren setzten auf bewährte Qualität, mit Early Discoveries der Gebrüder Albert und Emil Mangelsdorff sowie dem ECM-Album In Movement, für das sich Schlagzeuger Jack DeJohnette ein neues Trio zusammenstellte. Und auch Henrik Freischlader hat sich ein neues Trio gesucht, für sein preisgekröntes Projekt Openness. Schließlich: Die Jurorinnen der Kategorie Kinderhörbuch. Sie schlossen sich dem Motto von Bär und Krähe an, aus Martin Baltscheits bezaubernder Produktion: Die Sonne scheint für uns alle.
Außerdem unter den Besten der Besten dieses Quartals: Der Singer/Songwriter Danny Dziuk und sein Album Wer auch immer, was auch immer, wo auch immer; das WDR-Sinfonieorchester und Peter Hirsch mit Werken von B. A. Zimmermann; eine Hommage an den Organisten und Orgelkomponisten Nicolas de Grigny; die Hörspielmacher Leonhard Koppelmann und Hermann Kretzschmar mit Manhattan Transfer; das Trio Benares mit dem Album Assi Ghat; der Filmemacher Georg Wübbolt mit einer Dokumentation über Leonard Bernstein; Filmkomponist John Debney mit dem Soundtrack für The Jungle Book; die Band Long Distance Calling mit dem Album Trips sowie Paging Mr. Proust, ein Wurf von Gary Louris und The Jayhawks.