Eigens für die dritte große Projektphase des „Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar“ hat der israelische Komponist Ziv Cojocaru ein neues Werk komponiert. Sein Titel „Links.Metamorphosis“ könnte auch das diesjährige Motto dieses völkerverbindenden Vorhabens sein: Neue Verknüpfungen und positive Veränderungen im Verhältnis zwischen Israeli und Deutschen stehen im Zentrum der Proben und Konzerte vom 25. Juli bis 8. August 2015 in Weimar, Wolfsburg, Berlin und Chorin. Unter der Leitung von Michael Sanderling gastiert das deutsch-israelische Projektorchester dann vom 23. bis 26. Oktober mit drei Konzerten auch in Israel.

Wie schon bei den Tourneen 2011 und 2013 musizieren wieder Studierende der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar gemeinsam mit Kommilitoninnen und Kommilitonen der befreundeten Jerusalem Academy of Music and Dance. Nach der erfolgreichen Projektphase 2013 hat sich der Chefdirigent der Dresdner Philharmoniker, Michael Sanderling, erneut bereit erklärt, mit dem jungen Orchester zu arbeiten. Neben der Uraufführung des Werkes von Ziv Cojocaru stehen die 2. Sinfonie von Kurt Weill, Peter I. Tschaikowskys Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia“ sowie das Cellokonzert Nr. 1 in Es-Dur von Dmitri Schostakowitsch auf dem Programm. Der Solist ist der Weimarer Cellostudent und Gewinner des Hamburger TONALi Grand Prix 2012, Alexey Stadler.

Auf eine einwöchige, intensive Probenphase in Weimar ab dem 25. Juli folgt mit dem Konzert in der Weimarhalle am Sonntag, 2. August um 19:30 Uhr der erste große Auftritt. Das Konzert bildet zugleich den Abschluss der traditionsreichen Weimarer Meisterkurse, die in den zwei Wochen zuvor stattfinden. Im Anschluss reist das „Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar“ nach Wolfsburg: Dort gibt es am Dienstag, 4. August um 19:30 Uhr ein Konzert im CongressPark. Den Höhepunkt ihrer Deutschlandtournee bildet dann die Eröffnung der Konzertreihe „Young Euro Classic“ am Donnerstag, 6. August um 20:00 Uhr im Berliner Konzerthaus, bevor das Orchester am Samstag, 8. August um 15:00 Uhr im Rahmen des Choriner Musiksommers im Kloster Chorin zu erleben sein wird. Im Rahmen der Konzertreise nach Israel vom 23. bis 26. Oktober 2015 sind drei Konzerte in Rishon LeZion, Jerusalem und Tel Aviv geplant.

Neben der 2. Sinfonie des aus einer jüdischen Familie stammenden und 1935 in die USA emigrierten Kurt Weill ist auch das Auftragswerk für den israelischen Komponisten Ziv Cojocaru eng mit der Orchesteridee verbunden: Ziv Cojocaru wurde 1977 in Beer-Sheva in Israel geboren und wirkt heute als Dirigent, Komponist, Arrangeur und Pianist in der aktuellen Musikszene seines Heimatlandes. Cojocaru ist sehr interessiert daran, eine Brücke zwischen klassischer, zeitgenössischer und populärer Musik zu schlagen. Über „Links.Metamorphosis” sagt er: „Das Werk ist den Idealen des Lernens, der Ästhetik, des Ausdrucks und der Humanität gewidmet, so wie diese im gemeinsamen Weimar-Jerusalem-Projekt gelebt und gezeigt werden.“

Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier schreibt in seinem Grußwort für die Tournee-Broschüre, anlässlich 50 Jahren diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel: „Dieses Miteinander verkörpert das Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar in schönster Art und Weise. (…) Ganz bestimmt werden uns die Musiker (…) neu spüren lassen, welches Wunder wir in diesem Jahr feiern!“

Herausragende Erfolge der bisherigen Projekte des „Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar“ waren unter anderem das Konzert „Gedächtnis Buchenwald“ zur Eröffnung des Kunstfests Weimar im August 2011 sowie auch das Benefizkonzert des Bundespräsidenten Ende Juli 2013 in Anwesenheit von Bundespräsident Joachim Gauck in der Weimarhalle. Der Erlös dieses Konzerts kam dem Jugendwerk der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora zugute. Sehr erfolgreich gerieten 2013 auch das anschließende Konzert im Rahmen des „Young Euro Classic“-Festivals in Berlin sowie das Abschlusskonzert der Deutschlandtournee in der wiederaufgebauten Frauenkirche in Dresden.

Beeindruckend waren auch die Konzerte der beiden Israel-Tourneen 2011 und 2013, vor allem das Konzert am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober 2013, in Jerusalem. Zu diesem Konzert sandte der damalige Präsident des Staates Israel, Schimon Peres, eine persönliche Videobotschaft in den Konzertsaal, die die völkerverbindende Zusammenarbeit dieses Orchesters besonders würdigte. „Die wegweisende Qualität dieser Initiative liegt in ihrer Vision eines regelmäßigen kulturell-musikalischen Dialogs zwischen Israel und Deutschland, der in einem gemeinsamen, aus Musikern beider Institutionen gebildeten Orchester Gestalt annimmt“, schrieb Gideon Sa‘ar, ehemaliger Israelischer Minister für Bildung, zur Gründung des Orchesters 2011.

Gefördert wird die Projektphase 2015 durch den Freistaat Thüringen, den Deutschen Akademischen Austauschdienst, die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen sowie das Goethe-Institut Tel Aviv.

Nähere Informationen gibt es unter www.hfm-weimar.de/ypojw.

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