Das Warten hat ein Ende. Die fünf Teilnehmer-Bands des diesjährigen „PopCamp – Meisterkurs für Populäre Musik“ stehen fest: Erik & Me und HOTEL aus Berlin, K.ill Y.our D.arling! aus Weimar, PRISTINE aus Bochum und THE TITANS aus Stuttgart haben das Rennen gemacht.

Eine Jury aus 12 namhaften Persönlichkeiten der Musik- und Medienbranche hatte sich am 10. Juni in dem Berliner Büro des Deutschen Musikrates zusammengefunden, um die fünf Besten der Besten auszuwählen. Ihr Ziel ist gleichzeitig das Anliegen des zum zweiten Mal veranstalteten Meisterkurses für Populäre Musik: Die Förderung von Bands, die der Musikwelt durch Originalität, Qualität und Innovativität neue Impulse geben können. Acht Stunden wurden von der Jury Musik gehört, Videos angesehen, Pressetexte, Lebensläufe und Booklets gelesen. Es wurde darüber diskutiert, wer das meiste musikalische Potential, die beste technischen Fähigkeiten und die größten kommerziellen Chancen hat.

Die Wahl fiel schließlich auf die Berliner Popband Erik & Me. Jurymitglied Diane Weigmann, Musikerin und Songwriterin, ehemals Lemonbabies, war insbesondere von der Stimme des Leadsängers und Gitarristen Erik Lautenschläger angetan. „Es war die Stimme und die Art und Weise, wie Erik singt, die mich am meisten berührt hat.“ In einer Bandinfo heißt es, dass es den vier Musikern mühelos gelinge, Songs mit einer schwermütigen Leichtigkeit zu schreiben, die einen süchtig macht und trotzdem freudig in den Tag entlässt. Überzeugt war die Jury auch von der ebenfalls aus Berlin stammenden Band HOTEL, die sich selbst als audiovisuelle Band beschreibt. Ihre Konzerte sind Gesamtkunstwerke aus rhythmisch, atmosphärischen Soundtexturen und selbst produzierten Videoshows. Andreas Borcholte, Ressortleiter Kultur Spiegel Online, hat an der Band besonders ihre Inszenierung gereizt. „Ich finde es spannend, wie sich HOTEL darstellt und mit visuellen Dingen arbeitet. Für mich führt die Band den New Wave Gedanken weiter.“ Auch die avantgardistische Jazz-Formation K.ill Y.our D.arling! aus Weimar fand den Zuspruch der Jury. „Gib Deine Lieblingsidee auf und kümmere Dich um das, was am Ende zählt: das große Ganze!“, lautet die Erklärung ihres Namens. Peter Weniger, Musiker und Künstlerischer Direktor des Jazz Institut Berlin, ist beeindruck davon, wie die Formation instrumentaltechnisches Können und das Verarbeiten musikalischer Texturen mit einer Aussage verknüpft und dabei auch die Stimme als eigenständiges Instrument mit einbindet. „Die Musik von K.Y.D. entspricht genau meiner Vorstellung, von dem, wofür Musik da sein sollte: der Vermittlung von Gefühlen.“

Überzeugt haben auch die Punk’n Roller Band PRISTINE aus Bochum. Auf ihrer Comic-artig gestylten Homepage beschreiben die vier Musikerinnen ihre Songs als Mixtur aus Garage Rock und Punk’n’Roll, mit einer guten Portion Indie-Charme und englischen Texten. Gut vermischt entstehen Songs von ungestümer Energie. THE TITANS aus Stuttgart haben die Jury durch ihren Humor und ihre kreativen Produktionen für sich eingenommen. Das deutschsprachige HipHop-Duo bezeichnet sich selbst als neue Spezies in der Musikszene und beeindruckt durch eine enorme stilistische Vielfalt.

Nach der Entscheidung der Jury wurden die Bands sofort telefonisch informiert. Die Freude bei den Auserwählten war groß und groß war auch deren Konkurrenz. Über 80 Nominatoren, darunter Landesmusikräte, Medien und Wettbewerbe hatten 36 Nachwuchsbands für das Spitzenfördermaßnahme der Projektgesellschaft des Deutschen Musikrates vorgeschlagen. Alle Bands überzeugten durch hohes musikalisches Niveau, konnten eigene Musikproduktionen vorweisen und hatten bereits Musikwettbewerbe gewonnen. Dem entsprechend hoch ist das Niveau der von der Jury ausgewählten PopCamp-Teilnehmer. Prof. Udo Dahmen, Vizepräsident des Deutschen Musikrats und künstlerischer Direktor der Popakademie Baden-Württemberg, zur Jury-Entscheidung: „Die Auswahl besticht durch musikalische Vielfalt bei gleichzeitig hoher Qualität. Sie bildet einen wunderbaren Querschnitt von dem, was aktuell in der Musikszene möglich ist.“ Die Teilnehmer erwartet nun ein in mehrere Arbeitsphasen gegliedertes und auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Spizenförderprogramm. Henning Rümenapp, ehem. Gitarrist der Guano Apes und künstlerischer Leiter des PopCamps, wird entsprechend des Förderbedarfs der Bands ein Team aus Coaches und Dozenten zusammenstellen. Die erste Arbeitsphase beginnt am 4. September. Das Ergebnis des „PopCamp – Meisterkurs für Populäre Musik“ wird in einem Abschlusskonzert, welches von radioeins (rbb) präsentiert wird, in der Berliner Kulturbrauerei am 3. November zu hören sein.


Die PopCamp-Teilnehmer:
Erik & Me (Vier Musiker aus Berlin mit schwermütig leichter Popmusik)
HOTEL (Berliner Band mit visuell verzerrtem Klangkosmos)
K.ill Y.our D.arling (Weimarer Jazz-Musiker, die Höchstmaß an Emotionen vermitteln)
PRISTINE (Vier Musikerinnen aus Bochum, die dem Punk’n’Roll verfallen sind)
THE TITANS (Stuttgarter HipHop-Duo mit Humor und großer stilistischer Bandbreite)


Das PopCamp
Im „PopCamp – Meisterkurs für Populäre Musik“ erhalten junge, hochtalentierte Rock-, Pop- und Jazzbands ihren Meisterkurs für Populäre Musik. Fünf der besten Nachwuchsbands Deutschlands bekommen im PopCamp ihren Feinschliff in Sachen Songwriting, Performance und Produktion. Darüber hinaus erfahren sie, wie die Musikbranche tickt und über welche Rechte sie als Komponisten, Texter und Interpreten verfügen.

PopCamp ist kein Wettbewerb! Die Bands können sich nicht selbst um die Teilnahme bewerben. Ins PopCamp dürfen nur Bands, die empfohlen werden. Landesmusikräte, ausgewählte Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung, Vereine und Verbände sowie Wettbewerbe und Medien werden zu Talent-Scouts. Sie halten Ausschau nach Bands, die sich bereits einen Namen gemacht haben, aber noch nicht im Musikgeschäft etabliert sind. Diese Bands nominieren sie für das Förderprogramm. Eine Jury mit namhaften Vertretern aus Musik- und Wirtschaftswelt entscheidet, wer von den Nominierten das Zeug zum Meister hat und ins PopCamp darf.

„PopCamp – Meisterkurs für Populäre Musik“ wird in Trägerschaft der Projektgesellschaft des Deutschen Musikrats und unter Förderung des Beauftragten für Kultur und Medien durchgeführt.

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