Der Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK) präsentiert seine erste Vierteljahresliste in 2015. Diesmal haben 151 Juroren in 32 Kategorien die neuesten Ton- und Bildtonträger des letzten Quartals 2014 gesichtet. 301 Titel wurden für die Longlist nominiert, 27 Titel davon setzten sich durch und stehen nun auf der Bestenliste. Die Pop/Rock-Jurys empfehlen unter anderem das Projekt Caribou mit einem originellen Club-Soul-House-Mix, die Einstürzenden Neubauten mit ihrem Konzeptwerk über den Ersten Weltkrieg und den amerikanischen DJ Flying Lotus, dem ein Brückenschlag zwischen HipHop und Jazz gelang. Die Jazz-Juroren honorierten diesmal den feinsinnigen Umgang mit der Tradition, sie wählten neben Kenny Barron und Dave Holland auch die Verbeugung der deutschen Gruppe Potsa Lotsa Plus vor dem einstigen Innovator Eric Dolphy auf die Liste. Die Jury Orchestermusik kürte David Zinman und das Tonhalle-Orchester Zürich, die Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ in der rekonstruierten Fassung von 1913 einspielten, die Konzertjury entschied sich für Baiba Skrides Neueinspielung von Karol Szymanowskis Violinkonzerten, in der Kategorie Oper siegten Anima Eterna unter Teodor Currentzis mit Mozarts „Cosi fan tutte“ sowie das Orchestra of the Age of Enlightenment unter Mark Elder mit der Wiederentdeckung von Offenbachs Bühnenwerk „Fantasio“. Eine neue Gesamteinspielung von Beethovens Werken für Cello und Klavier mit Jean-Guihen Queyras und Alexander Melnikov überzeugte die Kammermusik-Jury, Klaus Buhlerts Bearbeitung von Bulgakows „Meister und Margarita“ die Hörbuch-Jury und Brian Conaghan mit seiner Geschichte über einen Tourette-Jungen die Jury Kinder- und Jugendaufnahmen. In den Kategorien für Tasteninstrumente setzte sich diesmal Bach durch, auf der ganzen Linie: ein Bestentitel geht an Gerhard Gnann, der Bach-Bearbeitungen auf der Freiburger Dom-Orgel spielt, ein weiterer an den Pianisten Herbert Schuch für sein neues Album mit Bach-Transkriptionen sowie Werken von Liszt, Messiaen, Ravel und Murail.
Außerdem unter den Besten: der Filmemacher Josh Aronson, der Dirigent Sylvain Cambreling, der Komponist Mark Andre, der Londoner Produzent Dean Blunt, die Mezzosopranistin Anke Vondung, die Cappella Amsterdam, ein musikalisches Projekt des Sternekochs Vincent Klink, der Rock-Liedermacher Stoppok, die Blues-Lady Marcia Ball, der Folk-Geiger Gjermund Larsen, die spanische Mestizo-Sängerin Amparo Sànchez und Ogoya Nengo mit traditionellen Melodien aus Kenia.
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