Die neue Vierteljahresliste vom Preis der deutschen Schallplattenkritik e. V. (PdSK) ist erschienen. 139 Juroren haben in 27 Kategorien sämtliche CD-, DVD- und Hörbuch-Neuerscheinungen des zweiten Quartals 2014 gesichtet und insgesamt 235 Titel für die Longlist nominiert. Davon schafften es 27 Titel auf die Liste. Die Pop/Rock-Juroren kürten diesmal den raffiniert verfeinerten Bluesrock der Black Keys, die Independent- und Folk-Jurys die fruchtbare Zusammenarbeit der Elektronik-Ikonen Eno & Hyde sowie eine Hommage an den kalifornischen Songwriter Jackson Browne. In den Opern-Jurys machte René Jacobs mit seiner fulminanten Händel-Operneinspielung „Orlando“ das Rennen neben der posthum veröffentlichen DVD der letzten Inszenierung von Patrice Chéreau, seiner „Elektra“ aus Aix. Auch die Jury Lied entschied sich im Strauss-Jahr für eine herausragende Strauss-Produktion, sie vergab die Höchstpunktzahl an das Strauss-Liederalbum der Sopranistin Christiane Karg. Erneut hat sich das SWR Vokalensemble einen Bestenlistenplatz erobert (diesmal mit amerikanischen Chorwerken), auch Paul van Nevel steht zum wiederholten Mal auf der Bestenliste (diesmal mit Werken von Claude Le Jeune). Dass ausgerechnet Joseph Haydns Streichquartett „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“ doppelt gewann, erlaubt reizvolle Vergleiche: Die historische Aufnahme des Griller Quartets steht neben der aktuellen des Cuarteto Casals. Im Jazz setzten sich zwei Live-Alben durch, mit dem amerikanischen Altmeister Sonny Rollins sowie der deutschen Saxophonistin Ingrid Laubrock. Die Grenzgänger-Jury ließ sich von Paul Brodys Interpretation der Gedichte von Rose Ausländer überzeugen. Auch der Neo-Soul der Wahl-Engländerin Fatima und die Sound-Puzzles von Fatima Al Qadiri stoßen in ungewohnte Klangräume vor. Um Schicksalsschläge geht es in den literarischen Kategorien, hier siegten das Rimini Protokoll nebst Maria-Cristina Hallwachs mit dem Hörspiel „Qualitätskontrolle“ sowie David Almond mit „Der Junge, der mit den Piranhas schwamm“.
Weitere Bestenlistenplätze wurden erobert von dem Dirigenten Thomas Hengelbrock, den Pianisten Evgeni Koroliov und Alexander Markovich, dem Cembalisten Glen Wilson, dem ensemble recherche, der Weltmusik-Hoffnung Susheela Raman, der friesischen Folkgruppe Kalüün, dem dänischen Bluesmusiker Thorbjørn Risager, dem iranischen Sänger Mohammad Motamedi sowie von Anna Schmidt und ihrem herausragenden Penderecki-Film.
Die komplette aktuelle Bestenliste mit den Begründungen der Jury ist online und als pdf-Dokument zu finden unter www.schallplattenkritik.de
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