Der Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. (PdSK) präsentiert heute seine neue Vierteljahresliste. 132 Juroren prüften in 27 Kategorien die CD-, DVD- und Hörbuch-Neuheiten des ersten Quartals 2014, 197 Titel wurden auf der Longlist nominiert, 25 davon machten das Rennen. Gleich zwei dieser als „Beste“ ausgezeichneten Aufnahmen werfen ein neues Licht auf den zweitältesten Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel Bach: Seine sämtlichen Werke für Klavier wurden eingespielt von Ana-Marija Markovina, etliche Chorwerke, darunter das Magnificat, vom RIAS Kammerchor und der Akademie für Alte Musik. Im Bereich Jazz wird der deutsche Pianist Michael Wollny für seinen Brückenschlag zur Spätromantik geehrt, im Blues der kalifornische Gitarrist Robben Ford für seinen herzerfrischenden Flirt mit Rock und Fusion, in der Black Music der DJ Moodymann für seinen Streifzug durchs afro-amerikanische Musikerbe. Das Hörbuch „Arbeit und Struktur“ birgt das beklemmende Tagebuch eines Todkranken, des vom Krebs gezeichneten Autors Wolfgang Herrndorf. Die Geschichten von Kirsten Boie wiederum bringen Kindern und Jugendlichen den Alltag junger Menschen in Afrika nahe. In Pop, Independent und Folk wurden ambitionierte Querdenker ausgezeichnet: die Weilheimer Band The Notwist, das Elektro-Projekt Planningtorock sowie das Teamwork der rumänischen Fanfare Ciocarlia mit dem kanadischen Gitarristen Adrian Raso. Die Weltmusik-Jury votierte für Lee Chun-Hee und sein Album mit traditioneller Volksmusik aus Korea, die Grenzgänge-Jury für den indisch-stämmigen Jazz-Pianisten Vijay Iyer und seine Hinwendung zur zeitgenössischen komponierten Musik, und die Jury Historische Aufnahmen entschied sich für eine Box mit exemplarischen Beethoven- und Brahms-Einspielungen unter Otto Klemperer und Rudolf Kempe. Außerdem schafften es diesmal zwei Filme auf die Liste: die Dokumentation „Beethoven in Stalingrad“ sowie die Aufzeichnung einer spektakulären Produktion der neuen Oper „Written on Skin“ von George Benjamin.

Weitere ausgezeichnete Künstler der aktuellen Bestenliste: die Sopranistin Krassimira Stoyanova, die Dirigenten Marek Janowski, Claudio Abbado und Teodore Currentzis, die Pianisten Martha Argerich und Robert Levin, der Wiener Liedermacher Ernst Molden, der Saxophonist Tony Lakatos, der Cellist Steven Isserlis, das Ensemble Capricornus Consort Basel sowie die Neuen Vocalsolisten Stuttgart und das SWR Vokalensemble.