Am 8. und 9. November traf sich das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderte Netzwerk Kultur und Inklusion zum vierten Mal an der Akademie der Kulturellen Bildung. Zwei Tage lang diskutierten Künstler*innen sowie Vertreter*innen aus Kulturbetrieben, Forschung und Politik über künstlerische Qualität und inklusive Kulturarbeit im Spannungsfeld von Kultur- und Sozialförderung.
Die vierte Netzwerktagung unter dem Titel "Kultur oder Soziales – Kultur und Inklusion im Dilemma?“ stellte zur Diskussion, wie inklusive Kulturarbeit künstlerische Qualität und Ausdrucksformen bereichert. Mit einem Input zu künstlerischen Qualitäten und der Frage nach Inklusion im Bereich der Künste steckte Prof. Bazon Brock zu Beginn der Tagung zunächst einen thematischen Eckpfeiler ab, den Dr. Viola Snethlage-Luz mit einem Vortrag zur Rezeption von Kunstschaffenden mit Assistenzbedarf ergänzte. Eine anschließende Gesprächsrunde mit den Künstler*innen Gerda König (DIN A 13 tanzcompany) und Dirk Sorge (Bildender Künstler) sowie Prof. Brock diskutierte kontrovers Förderung und Zugänge im Kunst- und Kultursektor.
Aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachteten am Nachmittag drei Workshops Förderstruktur und -programme, die Verankerung in Netzwerken und Verbänden sowie die Berücksichtigung inklusiver Kulturarbeit durch Gatekeeper. Zwei Vorträge am zweiten Konferenztag erweiterten das Spektrum mit einem Blick auf die Förderung inklusiver Kultur sowie um eine internationale Perspektive.
Das Abschlusspodium mit Künstler*innen und Expert*innen aus Kultur und Politik thematisierte Grenzziehungen zwischen Kultur und Sozialem innerhalb des Kulturbetriebs. Dabei standen unter anderem Fragen im Raum, welche Kriterien inklusive Kulturarbeit aus der kulturfördernden Perspektive erfüllen muss, was eine Förderung aus dem Sozialbereich für Künstler*innen mit Behinderung bedeutet und welche Kooperationsmöglichkeiten sich eröffnen.
Der WDR 3 zeichnete die Podiumsdiskussion auf und strahlt diese in Kürze im Kulturpolitischen Forum aus. Die Ergebnisse der Tagung werden zudem dokumentiert und auf www.kultur-und-inklusion.net veröffentlicht. Wichtige Beiträge zum Thema finden sich auch in der Sonderbeilage zum Thema Inklusion der Zeitschrift "Politik und Kultur“, an der das Netzwerk Kultur und Inklusion mitgewirkt hat.
Über das Netzwerk Kultur und Inklusion
Das Netzwerk Kultur und Inklusion engagiert sich für die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderung und setzt sich für Veränderungen auf struktureller Ebene ein. Der Blick des Netzwerks richtet sich dabei nicht nur auf kulturelle Partizipation, sondern schließt die Rezeption und künstlerische Produktion mit ein. Das Netzwerk wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert. Träger sind die Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW in Kooperation mit dem Verein InTakt e.V.