Sein 60-jähriges Jubiläum feierte das NDR Sinfonieorchester am Montag, 7. November, mit einem Konzert in der Hamburger Laeiszhalle. Das NDR Sinfonieorchester unter Christoph von Dohnányi spielte Bartóks Divertimento für Streichorchester und Bruckners 7. Sinfonie. In seiner Laudatio zu Beginn des Konzerts betonte NDR Intendant Prof. Jobst Plog den hohen Rang, den das Orchester im Musikleben des Landes einnimmt: „Die Geschichte des NDR Sinfonieorchesters ist eine Geschichte der Erstklassigkeit, einer Erstklassigkeit, die ihren Preis hat.“ Jeder einzelne Gebührenzahler unterstütze diesen Klangkörper, so Plog. Dieses entspräche einer langen deutschen Tradition: Im Land der Hausmusik sicherten die Orchester in den ersten Jahren die Live-Musik der Radioprogramme. Heute würden sie vor allem das kulturelle Leben in den Regionen Norddeutschlands beleben. „Das NDR Sinfonieorchester ist im Norden zu Hause. Es ist ein Botschafter Norddeutschlands – und zwar im Sinne seiner Gründerväter“, so Plog weiter.

Am 13. Juni 1945 hatten Hans Schmidt-Isserstedt und zwei britische Offiziere den Aufbau eines neuen Orchesters besiegelt. Bereits eine Woche später, am 20. Juni 1945, begann im Hamburger Studio 1 des NWDR die Probenarbeit, und am 1. November 1945 stellte sich das Orchester dann dem Hamburger Publikum in seinem ersten Abonnementkonzert vor. Aus dem Nichts hat er ein Orchester aufgebaut, das von der ersten Stunde an erstklassig war. Schmidt- Isserstedts Maxime lautete: „Wenn wir nicht die besten sind, brauchen wir gar nicht erst loszufahren.“ Das Orchester fuhr los, schon sehr früh unternahmen die Musiker erste Auslandsreisen. 1950 reiste das Orchester nach Paris – ein Zeichen der beginnenden Annäherung mit Frankreich. Zudem standen Gastspiele in den USA und Russland früh auf dem Konzertkalender. Auch dies ist eine Leistung Schmidt-Isserstedts: Er hat über die Musik die Aussöhnung gesucht. Auf den langjährigen Dirigenten folgten Klaus Tennstedt, Moshe Atzmon, John Eliot Gardiner und Herbert Blomstedt; dann die besondere Blütezeit unter Günter Wand, dem Christoph Eschenbach folgte. Und schließlich kam Christoph von Dohnányi, der heutige Chefdirigent.

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