Der heute vorgelegte UNICEF Bericht zur Situation der Kinder in Industrieländern zeichnet ein Besorgnis erregendes Bild von der Situation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Erstmals wurde die Lage der Kinder anhand von sechs Dimensionen verglichen. Deutschland erreicht in allen Dimensionen nur durchschnittliche Werte.

Dazu Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Der UNICEF-Bericht zur Situation der Kinder in Industrieländern bescheinigt einem der reichsten Industrieländer der Welt Mittelmaß. Wer morgen und übermorgen gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität will, muss heute in die wichtigste Zukunftsressource unseres Landes investieren: für ein Kinderland Deutschland. Menschliche Zuwendung und Bildung sind die entscheidenden Faktoren auf dem Weg künftiger Entscheidergenerationen. Für die Bildung müssen alle gesellschaftlichen Gruppen Verantwortung übernehmen. Dazu gehört Rechnen und Schreiben genauso wie das Spielen eines Instrumentes und das Singen. Wenn aber beispielsweise knapp 100.000 Kinder und Jugendliche vor verschlossenen Musikschultüren stehen, weil die Kommunen entgegen so mancher Sonntagsrede gerade hier immer weiter kürzen, ist das ein gesellschaftspolitischer Skandal. Unsere Kinder werden künftig in dem zusammenwachsenden Europa nur eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, wenn sie zu Persönlichkeiten heranreifen, die mehr als Rechnen und Schreiben können. Der UNICEF-Bericht ist im Sinne des 2. Berliner Appells des Deutschen Musikrates auch eine dringende Aufforderung an die Länder und Kommunen, wesentlich mehr in nachhaltige Strukturen der musikalischen Bildung zu investieren. Dazu gehört ein durchgängiger Musikunterricht für alle Jahrgangsstufen und Schularten genauso, wie der chancengleiche Zugang zu den Musikschulen. Mit der Initiative „Jedem Kind ein Instrument“ aus Nordrhein-Westfalen ist ein guter Anfang gemacht.“

UNICEF hat die Lage der Kinder erstmals anhand von sechs Dimensionen umfassend verglichen: materielle Situation, Gesundheit, Bildung, Beziehungen zu Eltern und Gleichaltrigen, Lebensweise und Risiken sowie eigene Einschätzung der Kinder und Jugendlichen. Informationen zum UNICEF Bericht finden Sie unter http://www.unicef.de/4264.html

Informationen zum 2. Berliner Appell finden Sie unter www.berliner-appelle.de

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