Die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar gratuliert ihrem Alumnus, Ehrendoktor und Ehrensenator Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Gülke zu seinem 85. Geburtstag am Montag, 29. April 2019. "Die Welt der Musik hat ihm unendlich viel zu danken“, sagt Prof. Dr. Christoph Stölzl, Präsident der Weimarer Musikhochschule. "Sein produktives Grenzgehen zwischen aktiver Musikpraxis und wissenschaftlichem Forschungsgeist ist eine Seltenheit. Es passiert nicht oft, dass jemand auf beiden Feldern so souverän agiert. Peter Gülke war immer ein großer Freiheitsfreund, auch unter schwierigen politischen Umständen, und er ist ein Freund unserer Hochschule.“

Peter Gülkes Leben und Schaffen kann als Grenzgang beschrieben werden: Da ist zunächst der biografische Weg von Ost nach West und wieder zurück in den Osten mit Weimar als Ausgangs- und vorläufigem Zielpunkt, dem sich eine zweite Grenzüberschreitung hinzugesellt: die geglückte Doppelexistenz als Musiker und Musikwissenschaftler. 1934 in Weimar geboren, studierte er an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar Musik. Nach Zwischenstationen in Rudolstadt, Stendal, Potsdam, Stralsund und Dresden wurde er zunächst Generalmusikdirektor der Staatskapelle Weimar.

1975 machte er als Musikwissenschaftler auf sich aufmerksam – mit dem heute als Klassiker gehandelten Buch über die Musik des europäischen Mittelalters "Mönche, Bürger, Minnesänger“. Von einem Gastspiel, das ihn 1983 nach Hamburg führte, kehrte Peter Gülke nicht in die DDR zurück. Nach seiner Habilitation an der TU Berlin fand der Musikpraktiker einen neuen Schaffensort in Wuppertal, während der Theoretiker vielbeachtete Studien zu Brahms, Bruckner und Schubert veröffentlichte. Die Liste der ihm zugedachten Ehrungen ist lang und verzeichnet für die jüngere Vergangenheit den Ernst von Siemens Musikpreis und das Bundesverdienstkreuz am Bande. Seit der Spielzeit 2015/16 ist Peter Gülke Chefdirigent der Brandenburger Symphoniker.

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