Die deutschen Musikverleger appellierten auf der Popkomm in Berlin an die Politiker aller Fraktionen, endlich eine zwei Drittel Mehrheit zu bilden, um nach vielen Diskussionen das Staatsziel Kultur in das Grundgesetz aufzunehmen und damit ihrer Verpflichtung zum Kulturstandort Deutschland gerecht zu werden.
Die Präsidentin des Deutschen Musikverleger-Verbandes (DMV), Dagmar Sikorski, erklärte, die Politik müsse sich der großen Tradition der deutschen Kultur bewusst werden. Die Bedeutung der Musik aus Deutschland für die Welt sei ebenso dominierend, wie die große Kreativität der deutschen Musikszene. Jetzt sei es an der Zeit, nach über 20 Jahren der Diskussion und der Empfehlung der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“, die Kultur im Grundgesetz als Staatsziel festzuschreiben. Das werde andere Bereiche der Politik motivieren, die Kultur, und hier besonders die Musik, wieder mehr in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen zu stellen und damit auch den Kommunen und Ländern deutlich machen, dass die Musik in den Schulen stärker in den Lehrplänen berücksichtigt werden müsse.
Sikorski lobte Kulturstaatsminister Bernd Neumann, dem es in seiner bisherigen Amtszeit gelungen sei, eine Steigerung der Ausgaben im Bereich Kultur und Medien durchzusetzen. Die DMV-Präsidentin zeigte sich erfreut über die Etatzuwächse für die auswärtige Kulturpolitik. Sie sprach die Hoffnung aus, dass es mit Hilfe von Staatsminister Bernd Neumann, der bei der Präsentation seines Etats die Kulturförderung nicht als Subvention, sondern als Investition in die Zukunft bezeichnete, gelingen werde, die Verabschiedung des Staatszieles Kultur im Grundgesetz wieder in den Mittelpunkt der politischen Diskussion zu rücken.
Die DMV-Präsidentin Dagmar Sikorski: „Die Welt bewundert uns für unsere Kulturvielfalt und die Faszination unserer Musik. Darum müssen wir das auch im Grundgesetz wiederfinden, um die Weiterentwicklung und Verpflichtung der Kultur auch für die kommenden Generationen immer vor Augen zu haben.“
Die im DMV organisierten Musikverlage erreichten im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 371 Mio. Euro (2005: 365 Mio. Euro).
Neben dem Papiergeschäft, also dem Druck von Vertrieb und Noten, das 15 Prozent des Gesamtumsatzes der Musikverlage beträgt, sind weitere Umsatzträger die Rechte und Lizenzen, die von den Verlagen wahrgenommen werden, wie die Vergabe von Lizenzen für die Werbung, für Musik im Film und für die Klingeltöne. Der größte Umsatzanteil betrifft die Einnahmen aus den Rechten, die von der GEMA wahrgenommen werden.
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Quelle
http://www.dmv-online.com