Die Mitglieder des Deutschen Musikverleger-Verbandes (DMV) beschäftigten sich vom 9. bis 11. Juni auf ihrer Jahrestagung in Lübeck mit den Zukunftsfragen der Musiknutzung. Vor dem Hintergrund, dass mit dem 2. Korb der Urheberrechtsnovelle künftig auch unbekannte Nutzungsarten übertragen werden können, referierte mp3-Erfinder Prof. Karlheinz Brandenburg vom renommierten Fraunhofer Institut über die neuesten technologischen Entwicklungen. In einer Diskussionsrunde zum Thema „Zukünftige Geschäftsmodelle der Musikbranche“ sprachen als Veranstalter Michael Bisping (A.S.S. Concert), als Labelchef Heinz Canibol (105 music) sowie die DMV-Mitglieder Jens-Markus Wegener und Peter F. Schulz. Außerdem referierte Ruth Hieronymi, Mitglied des Europäischen Parlaments, über aktuelle Entwicklungen im Bereich der EU-Verwertungsgesellschaften.

DMV-Präsidentin Dagmar Sikorski erklärte vor den Mitgliedern, dass es dem Verband in den vergangenen Jahren gelungen sei, sich in den wichtigen Gremien der Parteien und in der Bundesregierung Gehör zu verschaffen, aber auch auf internationaler Ebene die DMV-Vorstellungen des Berufsstandes deutlich zu machen. Dagmar Sikorski: „In einer Zeit der radikalen Veränderungen auf dem nationalen und internationalen Musikmarkt ist die Solidarität unter den Akteuren der Musikwirtschaft dringend notwendig.“ Sie sprach die Hoffnung aus, dass es in Zukunft eine noch engere Zusammenarbeit gebe, um die Interessen der Musikwirtschaft zu vertreten.

Bei der Jahrestagung fanden die turnusmäßigen Neuwahlen statt. Bis auf eine Position wurde der gesamte Vorstand wiedergewählt. Es sind (von links) Präsidentin Dagmar Sikorski (Sikorski Musikverlage), Schatzmeister Prof. Michael Karnstedt (Peermusic), Patrick Strauch (Sony/ATV), Vorsitzender des Ausschusses Multinationale Musikverlage, Winfried Jacobs (Boosey & Hawkes), Vorsitzender des E-Ausschusses, Thomas Tietze (Bärenreiter-Verlag), Vorsitzender des Ausschusses für Leihmaterialen und Musikalien, Karl-Heinz Klempnow (Gloriella), DMV-Vizepräsident und Vorsitzender des GEMA-Ausschusses, Gabriele Schulze-Spahr (Moorea), Vorsitzende des Rechtsausschusses, Jürgen Thürnau (Crocodile Music), neuer Vorsitzender des U-Ausschusses und Peter F. Schulz (Budde), Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses. Der Vorstand wurde für drei Jahre gewählt.