Auf der 6. Sitzung des Dialogforums Musikwirtschaft der CDU Deutschlands mit dem Schwerpunktthema musikalische Bildung forderten die Hessische Kultusministerin und amtierende Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Wolff, und der Vorsitzende des Dialogforums Musikwirtschaft, Steffen Kampeter, eine Stärkung des Faches Musik. Es müsse weg vom Neben-Nebenfach, hin zu einer zentralen Rolle der schulischen Ausbildung.

Karin Wolff betonte den identitätsstiftenden Charakter von Musik: Sie beinhalte rationale und emotionale Faktoren und gebe die Möglichkeit zur Gemeinschaftsbildung. Als für jeden verständliche Ausdrucksform eröffne sie außerdem die Chance zu interkultureller Bildung und Verständigung.

Ob auch für das Fach Musik, in Anlehnung an die Hauptfächer, einheitliche Bildungsstandards durch die KMK formuliert werden, sei noch offen. Standards hingen nämlich unmittelbar von der Lehrerausbildung ab. Insbesondere an Grundschulen müsse dem gängigen Prinzip des Musikunterrichts durch fachfremde Lehrkräfte dadurch begegnet werden, dass auch diese Lehrer fachspezifisch weiter gebildet würden.

Die Vertreter der Musikwirtschaft forderten eine Überprüfung der Inhalte des Musikunterrichts. Wichtig sei eine verstärkte Einbeziehung moderner Musik. Nur indem man die Schüler durch populäre Musik an das Thema heranführe, könne ein weiterführendes Interesse an Hintergründen geweckt werden. Entscheidend für Qualität sei auch die Freude an der Sache, die momentan zu häufig auf der Strecke bliebe.

Weiterhin wurden der Beginn musikalischer Erziehung bereits im Kindergarten, bundeseinheitliche Lehrpläne und besser qualifizierte Erzieher und Lehrer gefordert. Vor allem wiesen die Vertreter der Musikwirtschaft darauf hin, dass eine verstärkte Beschäftigung mit Musik auch positive Auswirkungen auf das Sozialverhalten von Jugendlichen habe.

In Hessen seien, so Wolff, erste Schritte bereits getan: Spezielle Musikklassen, der Wettbewerb "Schulen musizieren", Kooperationen zwischen Schulen und Musikschulen oder sogar mit dem Orchester des Hessischen Rundfunks sollen für eine stärkere musische Komponente in der Schulbildung sorgen. An dieser Stelle seien auch Verbände, Vereine und die Musikwirtschaft gefordert, sich als externe Partner den Schulen zur Seite zu stellen.

Musik sei nach wie vor die beliebteste Freizeitbeschäftigung von Jugendlichen, in der Schule gehöre der Musikunterricht aber zu den unbeliebtesten Fächern. Um die musikalische Kultur in Deutschland nachhaltig zu stärken, müsse sich das ändern. Darin waren sich alle Teilnehmer der 6. Sitzung des Dialogforums Musikwirtschaft der CDU Deutschlands einig.

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