Das Musiktheater im Revier veröffentlicht bereits zum zweiten Mal seine CO2-Bilanz. Für die Spielzeit 2020.21 hat das MiR einen CO2-Fußabdruck von 1.706 t CO2e errechnet. Dabei wurden unter anderem umfangreiche Daten der Bereiche Energie, Wasser, Abfall sowie Reisetätigkeiten der Besucher*innen, Gastkünstler*innen und des eigenen Personals ermittelt und analysiert. Erstmalig erstellte das Musiktheater im Revier für die Spielzeit 2019.20 eine CO2-Bilanz und war damit Vorreiter unter den Opernhäusern in Deutschland. Seitdem konnte das MiR verschiedene Häuser mit den bestehenden Erfahrungen unterstützen. Die zweite CO2-Bilanz wurde nun im Rahmen des Pilotprojektes „CO2-Bilanz für die Kultur“ des Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit erstellt.

Gegenüber dem Vorjahreswert ergab sich für 2020.21 ein höherer CO2e-Wert am MiR. Zurückzuführen ist das vor allem auf die bessere Datenerfassung. Dazu erklärt Geschäftsführer Tobias Werner: „Unsere Datenlage wird immer präziser und vollständiger, wodurch wir Maßnahmen zielgerichteter auf den Weg bringen und ihre Wirkung besser überprüfen können“.

Obwohl die CO2-Bilanz aufgrund der besonderen Effekte infolge der coronabedingten temporären Schließung der Theater und Opernhäuser nicht repräsentativ für einen regulären Spielbetrieb ist, lassen sich daraus dennoch Rückschlüsse auf erforderliche Maßnahmen für eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes ableiten. So nimmt der Energiesektor mit 69% den größten Anteil am CO2-Ausstoß ein. Die Fahrtätigkeiten der Beschäftigten liegt bei 27% und die des Publikums bei nur 3%. Im Falle eines durchgängigen Spielbetriebes wird sich die Verteilung zwischen Energie, Geschäfts- und Publikumsverkehr deutlich verlagern. Unabhängig davon zeigt sich, welchen Stellenwert der eigene Energieverbrauch bei der CO2-Bilanz einnimt.

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Abbildung: MiR CO2-Bilanz Spielzeit 2020/21
CO2-Bilanz der Spielzeit 2020/21  
Foto:  Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

„Wir brauchen eine qualitativ hochwertige Datenlage als Grundlage für strategische Entscheidungen und eine administrative Steuerung in Richtung einer klimafreundlicheren Unternehmenstätigkeit“, so Geschäftsführer Tobias Werner.

Erste Erfolge aus den Bemühungen um eine Reduzierung der CO2-Emissionen sind bereits jetzt erkennbar. So konnte durch eine Umstellung des Abfallmanagements sowohl die Recyclingquote deutlich erhöht als auch die Entsorgungskosten deutlich gesenkt werden. Auch die vollständige Umstellung der Heizung von fossiler Gas-Energie auf Fernwärme hat zu einer deutlichen Verbesserung der CO2-Werte für den Bereich „Energie“ geführt.

Das Thema Nachhaltigkeit wird am Musktheater im Revier mit hoher Priorität behandelt. Mit der Teilnahme an gleich mehreren regionalen und überregionalen Projekten zum Thema Nachhaltigkeit setzt sich das MiR intensiv mit der Thematik auseinander, wobei nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische und soziale Aspekte eine Rolle spielen.