„Wir ermöglichen es allen Menschen, unabhängig von Herkunft, finanziellen Spielräumen, Alter, Grad von Begabung und Behinderung, unser musikalisches Erbe jeden Tag zu neuem Leben zu erwecken", sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), Ulrich Rademacher, in seiner heutigen Begrüßung zum 23. Musikschulkongress des VdM in Münster und betonte: „Nicht die Partitur von Beethovens Neunter in der Vitrine eines Museums ist das für uns relevante kulturelle Erbe, sondern die Menschen, die das spielen und immer wieder neu zum Leben erwecken, die Menschen, die das hören und verstehen können, die sich von dieser Musik beflügeln lassen können! Kulturerbe überlebt nur mit kultureller Bildung und Praxis. Wir schaffen Erlebnisräume, in denen kulturelle Vielfalt als Reichtum genossen werden kann und gestalten so eine offene, soziale, humane und kreative Zukunft unserer Gesellschaft. Ich bin davon überzeugt, dass das letztlich alles EINE Aufgabe ist.“
Bernd Neuendorf, Staatssekretär im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW erklärte in seinem Grußwort: „Die Musikschularbeit hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich verändert – ein notweniger Schritt. Dass man sich dem stellt, zeigt das Programm des Kongresses.“ Musikschulen seien „in das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens gerückt. Musikschulen sind Partner kultureller Bildung und auf Augenhöhe mit anderen Bildungsträgern. Sie schaffen Grundlagen für junge Musikerinnen und Musiker.“, so Neuendorf. ZurLandesförderung von Programmen wie bis jetzt „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) und ab Sommer 2015 „Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ (JeKits) erklärte er: „Musik und kulturelle Bildung muss uns aber etwas wert sein. Wir werden alle die Früchte davon tragen.“
Ebenso hob Bettina Bundszus, Abteilungsleiterin „Kinder und Jugend“ im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bedeutung der Musikschularbeit hervor: „Die öffentlichen Musikschulen spielen bei der musikalischen Bildung von Kindern und Jugendlichen eine entscheidende Rolle: Sie eröffnen mit ihrem Tun ein breites Bildungsangebot – auch für die, für die der Zugang nicht selbstverständlich ist, wie etwa für Kinder und Jugendliche mit Behinderung oder aus anderen Kulturkreisen. Sie entdecken und fördern Talente. Sie wirken mit ihrer Arbeit bis tief in die Bevölkerung hinein. Sie schaffen Identifikation und Zugehörigkeit und bringen Gemeinschaft zum Klingen.“
Das, was Musikschulen leisten, „ist ein Teil von Stadtentwicklung“, sagte Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster. Das Motto des Kongresses „MusikLeben – Erbe.Vielfalt.Zukunft“ müsse dabei Leitbild für die Städte sein. Aufgabe der Musikschulen sei es, „Talente zu entdecken, zu spüren und darauf zu achten, dass Talente gefördert werden. Musikschulen stünden im Zentrum der kommunalen Beachtung „und das sollte Musikschulen selbstbewusst machen.“
Beispiele für die hervorragende Arbeit der Musikschulen boten bei der Eröffnung 120 JEKISS-Schulchorkinder aus vier der 28 Münsteraner JEKISS-Schulen und „Das Junge Westfälische Barockorchester“ der Westfälischen Schule für Musik der Stadt Münster, das interkulturelle „West Ost Diwan Ensemble“ der Josef Metternich Musikschule der Stadt Hürth und „SPLASH – Perkussion NRW“, das Landesjugend-Perkussionsensemble NRW, die das Publikum mit ihren Aufführungen begeisterten.
Bis zum 10. Mai werden 1.500 Teilnehmer das umfangreiche Angebot des Musikschulkongresses im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland mit über 60 Arbeitsgruppen, Themenforen und Plenumsveranstaltungen nutzen.
Der Musikschulkongress wird veranstaltet vom Verband deutscher Musikschulen in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Musikschulen in Nordrhein-Westfalen. Gefördert wird der Kongress vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Münster.
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Quelle
http://www.musikschulen.de