Auf der soeben erschienenen Neuveröffentlichung der EDITION ZEITGENÖSSISCHE MUSIK (EZM) mit dem Titel „Laminar flow" kombiniert Matthias Ockert zeitgenössische Ensemblemusik, Jazz und elektronische Komposition. Derartige Grenzgänge zwischen Genres und Stilen sind typisch für den Rihm- und Kyburz-Schüler, der sein Gefühl für Raum und Form nicht zuletzt seiner Ausbildung zum Architekten verdankt. Als diplomierter Jazzgitarrist greift Ockert außerdem bevorzugt selbst zur E-Gitarre, etwa in „Dans la Nuit", einem virtuosen poetischen Dialog mit dem Pianisten Yannick Wirner, oder bei „Strombahnen II", wo das Wechselspiel der E-Gitarre mit elektronischen Klangmodulationen im Vordergrund steht. Auch ungewöhnliche Kombinationen musikalischer Elemente wie die Verbindung von verzerrter E-Gitarre mit Flöte und Violine oder von jazzigen Improvisationspassagen mit synthetischen Klangflächen sind kein Tabu. So schreibt der Musikjournalist Hans-Jürgen Linke im Einführungstext des Booklets über Ockert, „dass seine Musiksprache keine Berührungsängste mit Methoden und Materialien kennt, keine Betreten-Verboten-Schilder in der musikalischen Landschaft; dass er aber auch alles Ungefähre, Wabernde, Amorphe vermeidet.“

Neben Matthias Ockert selbst sind auf „Laminar Flow“ weitere Interpreten zu erleben, etwa Mitglieder des Ensemble Modern und des Ensemble intercontemporain, die SCHOLA Heidelberg mit dem Ensemble aisthesis sowie der Berliner Philharmoniker Edicson Ruiz am Kontrabass gemeinsam mit der Drumming Grupo de Percussão. Überwiegend handelt es sich bei den veröffentlichten Werken um Neuproduktionen, die am ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe entstanden und nun erstmals auf CD erscheinen.

Die EDITION ZEITGENÖSSISCHE MUSIK ist ein Förderprojekt des Deutschen Musikrates. „Laminar flow" erscheint bei WERGO und kann bezogen werden unter der Bestellnummer WER 6588 2.