In der aktuellen Ausgabe des Musikforums nehmen Christian Höppner, Vizepräsident des Europäischen Musikrates und Generalsekretär des Deutschen Musikrates, und Adam Fischer, Generalmusikdirektor am Nationaltheater Mannheim und der Ungarischen Staatsoper, Stellung zur Einschränkung der künstlerischen Freiheit durch die Regierung in Ungarn.

„Mit großer Sorge ist festzustellen, dass die Freiheit der Künste in Ungarn durch die Regierung und die sie tragenden politischen Kräfte gefährdet wird“, so Höppner. „Unter Ministerpräsident Orbán hat es bereits bis jetzt eine Reihe von willkürlichen Entscheidungen gegeben, die massiv in die Autonomie des ungarischen Kulturlebens eingreifen. Dazu gehören insbesondere das systematische Auswechseln des Personals in künstlerischen Leitungspositionen durch systemkonforme Mitarbeiter sowie die Einstellung der finanziellen Förderung für unliebsame Einrichtungen.“

Adam Fischer betont: „Freiheit und Unabhängigkeit der Kultur sind im heutigen Ungarn in alarmierender Weise bedroht. Erstens wurden die staatlichen Subventionen für Kultur insgesamt drastisch gekürzt. Außerdem werden konsequent alle staatlichen Stellen, die über die Verteilung von Fördergeldern entscheiden, von Parteigenossen der Regierung besetzt.“ Fischer finde es alarmierend, „wenn Rassismus und Antisemitismus im ungarischen Kulturleben mit öffentlichen Geldern gefördert werden. Bekanntlich wurde am Budapester Neuen Theater, als Ergebnis eines politischen Kuhhandels zwischen Fidesz und der rassistischen MIEP Partei, der rechtsradikale Schauspieler György Dörner zum Direktor ernannt.“

Die aktuelle Ausgabe des Musikforums „Kulturland Deutschland – Reißen wir unsere Wurzeln heraus?“ und weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.musik-forum-online.de

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