Ein klares Signal an die politischen Verantwortlichen im Kultur- und Jugendbereich sendete gestern im Begrüßungskonzert des 42. Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert" der Präsident des Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger. Er wurde in seiner Botschaft spontan unterstützt von Bundesjugendministerin Renate Schmidt, die den Wettbewerb eröffnete.

In seiner Begrüßungsrede erinnerte Krüger an den Bundeswettbewerb des Vorjahres in Villingen-Schwenningen und Trossingen, wo man ein so großartiges Festival erlebt habe, dass man mit den Verantwortlichen der Stadt bereits über eine Rückkehr für das Jahr 2012 gesprochen habe. Das sehe der Deutsche Musikrat inzwischen sehr in Frage gestellt. Denn beide Städte leiten derzeit die Schließung ihrer kommunalen Musikschulen ein. Gerade dort, wo sich 2004 die Spitze der musizierenden Jugend getroffen habe, werde nun die Basis der musikalischen Ausbildung aufs Spiel gesetzt.

"Jugend musiziert" habe sich deshalb entschlossen, den Sonderpreis der Stadt Villingen-Schwenningen für Schlagzeug, der erst im letzten Jahr gestiftet worden war, in diesem Jahr nicht zu vergeben.

Krüger wörtlich: „Wir können nicht von „Leuchttürmen“ in unserer Musiklandschaft reden, wenn gleichzeitig Musikschulen geschlossen werden. Unsere Hoffnung ist, dass das Beispiel nicht Schule macht und in Villingen-Schwenningen und Trossingen das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.“

Bundesjugendministerin Schmidt griff das Thema in ihrer Begrüßungsrede auf und formulierte: „Wer Musikschulen schließt, versündigt sich an Kindern, wer Musik zum Wahlfach an Schulen macht, versündigt sich auch. Wir brauchen Bildung, die den ganzen Menschen im Auge hat und dazu gehören Musik, Kunst und Kultur genauso wie Sprachen und Mathematik.“ Sie erklärte sich spontan bereit den Preis zu übernehmen, damit die Teilnehmer nicht um diese Auszeichnung gebracht würden.

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