Der mit 10.000 Euro dotierte Musikpreis des Verbandes der Deutschen Konzertdirektionen (VDKD) e.V. geht in diesem Jahr an die Cellistin Natalia Gutman. Die Preisverleihung findet im Rahmen der VDKD-Jahrestagung am 13. September in Stuttgart statt. Mitsponsor und Medienpartner ist das Branchenmagazin "Musikmarkt ".

In der Begründung der Jury heißt es: "Natalia Gutman ist seit Jahrzehnten eine der bedeutendsten Cellistinnen weltweit. Sie besitzt kompromisslose Aufrichtigkeit in Musik und Kunst. Das Musikleben wird von ihr in vielfältiger Weise bereichert: durch ihr Engagement für zeitgenössische Komponisten, durch die Förderung des musikalischen Nachwuchses mit ihrer Lehrtätigkeit und ihrem persönlichen Einsatz sowie durch die Institution des Oleg Kagan Musikfestes und die Oleg Kagan Stiftung. „Einen lebendigen Dialog mit dem Publikum führen“ war ihr Motiv bei Gründung des Festivals, dessen künstlerische Leiterin Natalia Gutman seit 22 Jahren ist. Am 14. November 2012 wird die Künstlerin 70 Jahre alt.“

Natalia Gutman, in Kazan geboren und in Moskau aufgewachsen, gab als Neunjährige ihr erstes Konzert. Ab 1964 studierte sie bei Mstislav Rostropovitch am Moskauer Konserva–torium. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. beim Tschaikowsky Wettbewerb (1962). Mit dem ersten Preis beim ARD Wettbewerb in München 1967 begann ihre Weltkarriere. Seitdem musizierte und musiziert Natalia Gutman mit zahlreichen international renommierten Orchestern, Dirigenten und Musikern. Ihr Repertoire umfasst heute fast die gesamte Konzertliteratur für Violoncello und Orchester. Sie hat zahlreiche Werke uraufgeführt; Alfred Schnittke hat ihr beispielsweise eine Sonate und sein erstes Cellokonzert gewidmet. Neben ihrer ausgedehnten Konzerttätigkeit gilt Natalia Gutmans besonderes Interesse dem musikalischen Nachwuchs. Von 1991 bis 2004 hatte sie eine Professur an der Musikhoch–schule Stuttgart inne; sie unterrichtet am Moskauer Konservatorium, in Wien und Fiesole sowie in zahlreichen Meisterklassen. 2005 wurde der Künstlerin das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Das Internationale Oleg Kagan Musikfest Kreuth – Tegernseer Tal gründete sie 1990 gemeinsam mit ihrem Mann, dem russischen Geiger Oleg Kagan. Nach dessen frühem Tod wurde es ihm zu Ehren benannt. Bei dem Musikfest treffen sich Musiker zu gemeinsamen Proben und künstlerischen Gedankenaustausch, ein Akzent liegt hier auf der Förderung junger Musiker.

Der Musikpreis des VDKD wird jährlich wechselnd an förderungswürdige junge Musiker oder Ensembles, beziehungsweise Bands, aus den Bereichen der E-Musik oder U-Musik vergeben, die zur Entwicklung eines innovativen, hochwertigen und vielfältigen Musiklebens in Deutschland beitragen. In Ausnahmenfällen kann der Preis – wie in diesem Jahr – auch an renommierte Persönlichkeiten des deutschen Musiklebens vergeben werden. Das Preisgeld kommt der Oleg Kagan Stiftung zu mit dem besonderen Zweck der Förderung des künstlerischen Nachwuchses.

Unter dem Vorsitz von Michael Russ, Präsident des Verbandes der Deutschen Konzertdirek-tionen, gehören der Jury des Musikpreises 2012 an: Elisabeth Ehlers (KünstlerSekretariat am Gasteig, München), Michaela Russ (SKS Russ GmbH, Stuttgart), Helge Augstein (Künstleragentur Augstein & Hahn, München), Burkhard Glashoff (Konzertdirektion Schmid, Hannover) sowie Jens Peter Launert („Musikmarkt“, München). Der Preisträger wurde aus Vorschlägen ermittelt, welche die Mitglieder des VDKD einreichen konnten. Bisherige Preisträger sind Madsen (2005), Joseph Moog (2006), Triband (2007), Koryun Asatryan (2008), Ruben Cossani (2009), das Asasello Quartett (2010) und Florian Ostertag (2011).

Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. wurde 1946 in Hamburg gegründet. Ziel des Verbandes ist die Stärkung der privatwirtschaftlich organisierten deutschen Konzertwirtschaft. Im VDKD sind rund 230 Agenturen, Konzertveranstalter und Stiftungen zusammengeschlossen, die im Bereich E- und U-Musik jährlich über zwei Milliarden Euro umsetzen und ein Publikum von rund 42 Millionen Besuchern ansprechen.

Absätze